Druidensuche

Karim ibn Yasir ibn Hassan ibn Omar

Tuán

Helga Walfischkindling

Marek Jarusch

Sahania Waldweg

19.04.2018

Die Leiche der Namenlosen-Geweihten wird eingeäschert. Im nächsten Dorf wird der Peraine Schrein und der Büttler informiert. Da Helga die Händlerin noch etwas beobachten wollte, lassen sich Tuan, Helga, Karim und Marek von ihnen als Begleitschutz anheuern. Sie reisen über Punin und Gareth nach Andergast City. Unterwegs redet Helga mit Tanit, der Händlerin, über den Mord. Sie war aber ebenso entsetzt über den Tod ihres Kunden, wie die Wirtin. Karim muss ihr Gesicht also falsch interpretiert haben. Die Händler zahlen 1 Silber pro Reisetag. Tuan ist in Gareth geblieben. Ihm wird es zu kalt.

Nach 30 Tagen erreicht man Andergast ohne weitere Zwischenfälle. Die anderen drei sind nun 30 Silber reicher und sitzen in Andergast in der Kneipe. Karim in seinem Kaftan wird von den Leuten misstrauisch beäugt. Dafür gibt es hier im Norden Leute, die die Heldin Helga erkennen und sich Geschichten erzählen lassen wollen. In der andergaster Herberge sitzt auch die Halbelfe Sahania, eine junge hellblonde, braunäugige Waldläuferin.

Ein junges Mädchen löst in dieser Kneipe das Geschichten Erzählen aus. Natürlich beginnt Helga sofort eine Story aus der Zeit mit Kratosch und Schmendrik zum Besten zu geben. Es sammeln sich schnell Leute um den Tisch der Gruppe und Helga lässt sich von den Zuhörern Getränke und Snacks für die Gruppe ausgeben.

Als es später wird und der Schankraum sich leert, kommt ein junger Mann, ca. 20 Jahre alt in einer einfachen braunen Kutte mit einer Kordel als Gürtel in den Gastraum.

„Ihr seit die Heldin Helga?“ wendet er sich an die Gruppe. Als die Helden das bestätigen berichtet er, dass sein Meister Arboghast, der Alte, eine Nachricht für sie hat. Er möchte, dass die Gruppe ihn bitte in seiner Waldhütte aufsuchen soll. Der junge Mann heißt Timscha, hat aber keine Zeit, die Gruppe am nächsten Tag dort hinzubringen. Er müsse gleich zurück.

Da bietet sich Sahania an, die Freunde am nächsten Tag zu bringen. Solange jemand die Gruppe am nächsten Tag zum alten Arboghast bringt, ist Helga gerne Bereit, sich dessen Geschichte anzuhören.

Als Helga den Wirt fragt, ob denn alle Speisen und Getränke bezahlt sind, will dieser für das reichliche Buffet und Bett 50 Silber von ihr haben. Helga ist entsetzt, dass der Mann die Unterhaltungseinlage so nicht zu schätzen weiß. Gerade rechnet sie „3 mal 5 Silber sind 15. Die Hälfte sollte reichen!“, da mischt sich Marek ein, dass das ja wohl 5 für alle sind. Helga glotzt und lässt dann den Krieger vor.

„Ich hör mein Kopfkissen jammern und die Matratze muss belauscht werden. Bitte sorge du dafür, dass wir ins Bettchen können!“

Der Rabenkrieger schaut den Wirt streng an und meint: „5 lässt sich nicht durch 3 teilen. Wir zahlen 3 Silber!“

Der Wirt schaut noch verunsichert, nimmt dann aber die drei Silber und alle drei Helden stolpern die Treppe rauf in ihr Zimmer, wo sie gleich ins Bett fallen.

Morgens erwacht Helga mit leichtem „Wolf“, der aber bald vergeht. Sahania ist bereits fertig und gleich nach dem Frühstück und ein paar geschmierten Wegbroten geht es los aus der Stadt in den Wald. Sahania hat ihren Hund, einen nivesischen Steppenhund, dabei.

Unterwegs wird über die verschiedenen Elfenrassen philosophiert. Vor allem Waldelfen sind gefährlich. Da geht man durch den Wald und will an einen Baum pinkeln, schon springt einen ein Waldelf an, weil das sein heiliger Bruder ist...

Irgendwann am Spätnachmittag stellt Sahania fest, dass sie wohl doch falsch gelaufen ist.

„Ihr habt Euch allen Ernstes verlaufen?“ Marek ist entsetzt.

„Schande über Dich!“ unkt Helga.

So muss man ein Nachtlager im Wald machen. Helga versucht noch nach Arboghast zu rufen, da Druiden ja vielleicht Tiergefährten im Wald unterwegs haben, aber nichts passiert.

„Ganz schön krass, da ordert uns der Meister Arboghast zu sich und sorgt nicht mal für einen Begleiter!“ meckert Helga und schaut Sahania an.

„Ihr sagtet doch, Ihr bringt uns hin!“ beschwert sich auch Karim.

„Ich habe gesagt, ich KANN Euch bringen, nicht, dass ich es auch tue!“ grinst die Halbelfe. „Ich wollte Euch auch den schönen Wald zeigen!“

„Ach, das ist die Falle. Du willst uns also hier irgendwo reinlegen!“ stellt Helga misstrauisch fest.

„Einmal mit Profis!“ grummelt Marek.

Das Lager wird aufgeschlagen und die Zelte von Tairachs Packsattel aufgestellt. Dann kocht Karim ein Abendessen. Marek will erst helfen, wird dann aber das Feuer bewachen geschickt.

Marek übernimmt die erste Wache, Sahania ist ihr Fehler peinlich, sie wird die Mittelwache machen. Karim wird dann den frühen Morgen übernehmen und schon mal das Frühstück vorbereiten.

Die Nacht vergeht Ereignislos und Karim weckt den Rest der Gruppe kurz nach Sonnenaufgang. Es gibt medizinischen Tee und Stockbrot. Dann geht es weiter. Sahania geht gleich die Augen auf. Marek möchte lieber keine Psychodrogen.

Dafür findet Sahania nun gleich den Richtigen Weg und kurz nach der Mittagszeit erreichen sie eine kleine Lichtung mit einem „gewachsenen“ Haus. Rauch steigt aus dem Schornstein.

„Besser spät als nie!“ grinst Helga und klopft an. Ein brüchiges „Herein!“ kommt von innen. Alle treten ein und Helga stellt ihre Begleiter vor. Bei Sahania Waldweg, die den Weg nicht gleich fand, müssen alle lachen..

Arboghast freut sich und erklärt Karim, was Sumu ist. Er wollte die Gruppe sprechen, weil sein Freund Seffel verschwunden ist. Der war vor einem Jahr aufgebrochen um die Quelle des Hasses zwischen Andergast und Nostria zu finden. Seffel vermutet, dass es nicht nur um geschichtliche Ereignisse geht, sondern etwas dunkles dahinter steckt. Er ging nach Beilstadt, in die Waldwildnis, da er dort die Quelle vermutet. Seffel ist ein ca. 25 jähriger Jungdruide von Arboghasts Zirkel.

„Wenn jemand es schaffen sollte, den Streit zwischen den beiden Ländern zu beenden, werden viele Leute dafür sehr dankbar sein!“ stellt Helga fest.

„Ihr könntet eine noch größere Heldin werden, als ihr schon seit!“ meint Arboghast.

„Ach, ich wachse nicht mehr. Die Zeit ist vorbei.!“ scherzt Helga. „Obwohl es sicher auch einige Leute gibt, die einen dann gar nicht mehr leiden können, da sie von dem Krieg leben...“ gibt sie zu bedenken.

„Gibt es etwas, woran wir Seffel erkennen können und uns als Eure Boten...!“ Helga sucht das passende Wort.

„...legitimieren!“ ergänzt Karim.

„Boa, du kennt so viele Worte!“ staunt die Thorwalerin.

„Er trägt Druidenkleidung und braune Haare. Er wollte zu Kladur, einem anderen Sumu-Diener dort, der sicher mehr sagen kann.“

Sahania fragt nach etwas von Seffel für den Hund zum Suchen, aber alles ist bereits ein Jahr hier und wird nicht helfen.

Dann schenkt er noch Suppe für alle aus, die Helga magisch entgiftet und verbessert. Und sie füllt mit Arboghasts Hilfe noch ihre Kräutervorräte auf mit Olginwurz und Menchal.

17.05.2018

In Arboghasts Hütte wird noch einmal über den abgrundtiefen Hass zwischen den beiden Ländern geredet. Seffel hatte einen magischen Grund vermutet, der er in Beilstadt und der Waldwildnis drumherum verborgen sein muss.

Man zückt die Karte und plant den Reiseweg. Der direkte Weg würde quer durch den Wald gehen, wo es aber keinen richtigen Pfad geben wird. Oder man nimmt ein Floß bis zur nächsten Stadt und läuft von dort die Straße nach Süden bis Beilstadt. Der halbe Weg würde so bequem auf dem Boot zurückgelegt und auf der Straße kann man frei ausschreiten. Karim macht sich nur Sorgen um die Kosten. Helga beruhigt ihn. Auf Tairachs Packsattel befindet sich die Gruppenkasse aus alten Zeiten. Daraus können die Reisekosten gut bezahlt werden.

Also bedanken sich alle bei Arboghast für die Suppe und machen sich auf den Rückweg nach Andergast. Dort werden auf dem Markt allerlei Ausrüstung und Proviant gebunkert. Karim besorgt sich Mehl und Salz für Fladenbrot. Sahania kauft Tierfutter für ihren Hund. Helga holt für alle je 10 Proviantpakete mittlerer Qualität, die auf die Rucksäcke aufgeteilt werden. Dann bekommt Sahania noch einen Kurzbogen und 80 Pfeile und an Tairachs Packsattel werden zwei 5-Liter-Wasserschläuche befestigt. Helga kauft zwei Säcke Hafer für Tairach und Alk für die Reiseapotheke. Es werden noch Witze gemacht, dass die Proviantnudeln wohl kalt gegessen werden müssen, außer man findet schnell Ehepartner, die die Nudeln aufwärmen...

Dann wird ein vertrauenswürdiges Floß, 5 x 4 Meter groß, geheuert, drei Dukaten hingelegt und alles darauf verstaut. Die beiden Flussschiffer sehen tüchtig aus.

Am nächsten Tag geht es los. Das Floß wird vom Fluss gut durchgeschüttelt. Außer Helga werden alle leicht blass um die Nase. Sahania lässt sich schließlich das Frühstück noch mal durch den Kopf gehen und füttert die Fische. Deppold, der Flößer, muss lachen und meint: „Elfen gehören ja auch nicht auf Schiffe!“

„Ich bin eine Halbelfe!“ mault Sahania.

„Also, Halbelfen gehören nicht auf Schiffe!“ korrigiert der Mann sich und lacht mit seinem Kollegen weiter, während sie das Floß durch die Fluten lenken.

Abends wird an einem Steg angelegt. Ein Unterstand ist am Ufer errichtet, wo man das Lager aufschlägt. Es wird ein Feuer entzündet und das Abendessen zubereitet. Sahania geht es an Land gleich wieder besser. Sie nimmt sich ihren Bogen und geht mal Jagen. Sie kann sich schließlich an einen Hasen anschleichen und ihn schießen. Stolz kommt sie ins Lager zurück. Sie zieht das Fell ab und gibt Helga das Fleisch zum Grillen. Sie schneidet ein paar schöne Fleischteile für alle ab, den Rest bekommt der Hund. Als Sahania sich mit dem Fell beschäftigen will, zerreißt sie es leider. Aber für Flicken wird es noch gehen.

Morgens geht es weiter. Langsam gewöhnen sich die Mägen an das Geschaukel. Nur Karim muss sich heute übergeben. Helga angelt ein paar Fische. Am Abend wird wieder gerastet. Am dritten Tag haben sich endlich alle an das Floß fahren gewöhnt. Aber schon am Vormittag erreicht man Juborn, wo der Schiffer die Gruppe absetzt. Von hier aus geht es nun zufuß nach Süden.

28.06.2018

In Juborn werden noch mal die 32 Tagesrationen geprüft und auf die Leute verteilt, so dass jeder seine Sachen dabei hat. Da es an einem Fluss entlang geht, werden noch Angelhaken und Schnur, ein Unterholzbeil, eine Holzfäller-Axt und ein Haumesser besorgt.

Es ist Mittag, als über den Inver gesetzt wird und der Weg den Ornib hinauf geht. Der Weg ist nur wenig mehr als ein Feldweg. Hier ist auch die flexible Grenze zwischen Andergast und Nostria. Man befindet sich also mal hier oder da.

Die Gruppe ist schon einige Stunden unterwegs, als man aus dem Wald zur Rechten Kampfgeräusche hört. Neugierig drücken sich alle durch den Wald, bis sie an einen aus dem lichten Wald herausragenden Hügel kommen, auf dem einige Gestalten am kämpfen sind. Es sind etwa 35 Jugendliche, fast noch Kinder, die zum Teil sich stützend die Seiten des Berges herunter aus dem Kampfgebiet humpeln. Einige tauschen noch letzte Hiebe aus und ziehen sich dann auch zurück. Die jungen Leute sind zwischen 8 und 15 Jahre alt, tragen einfache, zerlumpte Kleidung und haben überall Platzwunden und Beulen. Sie ziehen sich jeweils zu den beiden Seiten des Hügels zurück. Oben auf dem Hügel kann man noch einige leblose Leiber im flachen Gras liegen sehen. Außerdem stecken zwei abgebrochene Stangen mit jeweils einem Lumpen daran dort oben zwischen den Leibern.

Die beiden Kampfgruppen scheinen so erledigt zu sein, dass sie nicht mehr weiter kämpfen können. Sie sammeln sich am Fuß des Hügels und behandeln ihre Wunden. Da sich niemand um die eintreffenden Freunde kümmert, bleibt Marek mit Pony und Hund zurück und die anderen Drei gehen den Hügel hinauf, um nach den leblosen Leibern zu schauen.

Oben teilen sie sich auf und schauen nach den am schwersten Verletzten. Sahania geht zu einem bewusstlosen Jungen mit blauen Flecken und Kopfwunde. Sie kann ihn mit Verband und Wasser zu Bewusstsein bringen. Dann schaut sie nach einem weiteren Jungen. Er blutet aus einem Auge. Ein abgebrochener Ast neben ihm ist ein Hinweis, dass der Rest wohl in seinem Auge steckt. Ihm ist auch nicht mehr zu helfen. Er ist tot.

Helga findet auch einen Jungen, der durch eine Bauchwunde Blut verliert. Mit präzisen Griffen stillt sie die Blutungen, hat ihr OP-Besteck ausgepackt und näht die zerfetzten Organe wieder zusammen.

Karim kümmert sich um ein Mädchen mit einer schweren Kopfwunde. Leider kann er ihr nicht mehr helfen, da ihr Schädel mehrfach gebrochen ist und das Leben sie gerade verlässt. Schnell schaut er nach einem anderen Mädchen in der Nähe, die ebenfalls einige Wunden hat, aber mit Verbänden und Wasser wieder zu sich kommt.

Als die drei Schwerverletzten versorgt sind fragt Sahania den Jungen mit der Kopfwunde, was denn hier vorgefallen ist.

„Wir haben unseren Hügel gegen die Hirschärsche verteidigt!“ wispert der Junge. Sahania guckt.

„Gegen wen?“

„Die Hirschärsche!“ wiederholt er und schaut zu der anderen Seite des Hügels hinunter, wo eine der beiden Gruppen sich gesammelt hat. „Es ist unser Hügel!“

Die Helden schauen sich an. Wenn man genauer in die jeweilige Richtung den Hügel hinunter schaut kann man hinter den Bäumen die Rauchfahnen von zwei Dörfern ausmachen, die hier wohl abseits des Weges in der Wildnis liegen, getrennt von diesem Hügel. Die Jugendlichen müssen aus den beiden Gemeinden stammen.

Als Karim den toten Jungen neben das verstorbene Mädchen legen und beten will, brüllt ein 15-jähriger vom Fuße des Berges: „Bringt ihn ja nicht zu der Nostriotin. Da hat er nichts zu suchen!“ Vermutlich ist ein Dorf andergastisch, das andere nostrianisch.

Von der anderen Seite brüllt nun auch jemand: „Ach, lasst den Andergaster liegen, kümmert Euch lieber um unsere Leute hier!“

Karim schaut mit einem tödlichen Blick zu den beiden Sprechern hinunter. Sie scheinen zu schwach für irgendwelche Aktionen, aber nun beginnen sie sich mit Schimpfworten zu bewerfen.

„Schweinsnasen!“ „Moorleichen!“ „Eichelfresser!“ „Hirschärsche!“ „Holzköppe!“

Karim ignoriert das Gebölke und bahrt die beiden Toten nebeneinander auf und betet. Helga beendet nun ihr Operation, wischt sich die Hände sauber, packt ihre Sachen ein und geht zu den beiden Kollegen.

„Ich befürchte, wir sind hier mitten in ein Kampfgebiet geraten. Da sollten wir uns raus halten!“

„Ich werde trotzdem für die Seelen beten!“ beharrt Karim.

„Tut, was Ihr nicht lassen könnt!“ winkt Sahania ab. In ihr beginnt der Patriotismus zu schwelen.

Die beiden Kampfgruppen schimpfen noch etwas, bis jemand zu einem der beiden Anführer meint: „Komm, lass gut sein. Wir sollten heim gehen. Sie kommen ja nach!“

Die Helden grübeln, ob den Kämpfern bewusst ist, dass es hier Tote gegeben hat.

„Das wird wohl nichts!“ ätzt Sahania zu dem Nostrianer runter. „Da kommen nicht alle zurück!“

„Wie meinst Du das?“ ruft der zurück. „Wieso kommen nicht alle zurück?“

„In diesem Falle wohl kaum!“

Ein tödliches Schweigen herrscht nun in beiden Gruppen. Alle schauen sich sprachlos an, als könnten sie nicht glauben, dass ihr Kampf Opfer haben könnte.

„Dann kommt her und schaut Euch an, was ihr angerichtet hat!“ fordert Sahania beide Anführer auf.

Tatsächlich machen sich die beiden 15-jährigen auf den Weg den Hügel hinauf.

„Hach, in diesem Alter denkt man noch am nächsten Tag ist alles wieder gut!“ macht Helga sich lustig. „Aber jetzt steht es 1 zu 1!“ ruft sie den Gruppen zu. „Kommt, wir sollten hier jetzt gehen!“ fordert sie die beiden Kameraden auf.

„Wir sollten sie noch beerdigen!“ beharrt Karim.

„Das können ihre Gefährten besser tun. Sie bringen die Toten zu ihren Familien und müssen ihren Eltern erzählen, dass sie ein Kind verloren haben!“ winkt Helga ab.

„Beerdigen?“ glotzen nun die beiden Anführer, die gerade den Hügelkopf erreicht haben und schauen auf die beiden aufgebahrten Toten. Sie sind total geschockt und sinken neben den Toten zusammen. Helga weißt noch darauf hin, dass sie den Bauchverwundeten mühsam geflickt hat und er vorsichtig transportiert werden sollte und auch die nächsten zwei Wochen nicht aufstehen sollte.

Karim funkelt die beiden Anführer wütend an. „Soll das ewig so weiter gehen?“ fragt er in seiner brummigen Stimme. Die beiden Jungen schauen betreten und bestürzt. Vermutlich hat es noch nie Opfer bei ihrem Hügelkampf gegeben.

Es wird jetzt geklärt, dass das tote Mädchen Nostrianerin ist und der Junge Nostrianer. Der Schwerverletzte stammt aus dem andergaster Dorf. Der Verletzte, dem Sahania ihre Wasserflasche gegeben hat, ist Nostrianer.

„Kannst die Flasche behalten!“ winkt sie ab, als er ihr die Flasche zurückgeben will. Obwohl sie sauer ist, dass sich Kinder hier prügeln, kann sie eine Parteilichkeit für die Andergaster nicht unterdrücken.

Schließlich hilft Sahania dem Andergaster seinen schwerverletzten Kollegen nach Eichelberg heim zu bringen und den Toten Wenzel zu bergen. Helga und Karim begleiten die Nostrianer in ihr Dorf Hirschberg. Karim trägt das tote Mädchen Linai. Sie verabreden sich noch, sich hier morgens wieder zu treffen, um den Weg fortzusetzen.

„Mal sehen!“ knurrt Sahania. Marek begleitet sie.

Als Helga und Karim mit dem toten Mädchen und der Gruppe Verletzten in den Ort kommen, schauen die Erwachsenen erst genervt. Als ihnen dann aber die teils sehr schweren Verletzungen auffallen, schrecken alle auf. Das sich die Kinder ständig um den Hügel prügeln ist wohl gute Tradition, aber Verletzte hat es wohl nur selten dabei gegeben. Über die Tote sind alle sehr bestürzt und sprachlos. Wo kommt die Gewalt auf einmal her?

Die Eltern der toten Linai nehmen Helga und Karim zur Nacht auf. Die Mutter geht schluchzend zu Bett. Der Vater setzt sich noch zu den beiden Reisenden und erzählt, dass es gute Tradition ist, sich um die Fahnen oben auf dem Hügel zu prügeln. Aber bisher wurden diese Kämpfe mit Fäusten ausgetragen und es gab blaue Flecken oder mal eine Wunde, wenn jemand unglücklich fiel. Aber solche Verletzungen von Steinen und Knüppeln hat es bisher nie gegeben. Es hat auch keiner die Jugendlichen angeleitet, sich zu bewaffnen. Das ist sonst nicht Brauch gewesen. Der Vater ist fast sprachlos, wie die Kinder darauf gekommen sein können, Waffen zu benutzen, auch wenn es nur improvisierte Waffen waren. Der Vater erinnert sich, das es auf dem Hügel mal eine richtige Schlacht vor vielen Jahrzehnten gegeben hatte. Aber das dort Geister umgehen ist unbekannt. Ein am Kampf beteiligtes Kind berichtet, dass sie aus einer Eingebung heraus die Steine und Stöcke mitgenommen haben und froh darum waren, als die Andergaster auch mit Waffen aufgetaucht sind. Alle bestätigen aber, dass es so eine Gewalt noch nie gegeben hat.



Sahania wird im andergaster Dorf auf die gleiche Weise aufgenommen. Auch die Leute hier sind sprachlos, wo die Gewalt der jungen Leute herkommt. Als sie abends die Berichte der Leute über die Tradition des Hügelkampfes hört, fällt ihr auf, dass auch sie vor einigen Wochen ein anschwellen der Gewalt bemerkt hat, was auch sie betrifft. Zu der Zeit muss irgend etwas passiert sein, was die gesamte Region mit einem Anstieg der Gewalt belegt hat. Selbst in ihr kommt jetzt das Gefühl hoch, den toten Jungen rächen zu müssen. Sie kann sich nicht dagegen wehren, eine Nachtwache zu halten, damit kein Nostrianer in der Nacht zur Rache kommt.

Auf ihrer Nachtwache begegnet ihr einer der älteren Jungen aus dem Kampf heute. Er ist gewaschen und verarztet und scheint wieder ganz gut beieinander zu sein. Als sie ihn anspricht, zeigt sich, wie wütend er ist, dass jemand getötet wurde und nicht noch mehr Nostrianer gestorben sind. Sie hätten noch härter zuschlagen sollen.

Sahania fragt den Jungen nun aus, wie es denn zu der Schlacht gekommen ist. Er berichtet, dass sie, wie üblich, morgens aufgebrochen sind, um ihre Fahne auf den Hügel zu stecken. Dann haben da die Steine und Stöcke herumgelegen und sie haben sie einfach mitgenommen. Sie fühlten sich besser, stärker mit ihnen. Und als sie sich oben auf dem Hügel begegnet sind, hatten die Anderen ja auch Steine und Stöcke dabei. Die Hinterhältigen, sie haben das geplant. Und nur die göttliche Eingebung hat sie vor einer schlimmeren Niederlage bewahrt. Aber sie werden den Hügel nicht aufgeben...

Sahania versucht noch herauszubekommen, ob vielleicht irgend ein Magier oder Druide hier vorbei gekommen ist und die Gegend verflucht hat. Dabei macht sie sich fast verdächtig, selber ein Spion zu sein, der die Leute ausfragen will. Aber außer der Gruppe sind seit Monaten keine anderen Fremden hier gewesen. Als Sahania aus einer Eingebung heraus vorschlägt, den Hügel doch gerecht zu teilen, wird der Junge wütend und droht ihr, sie als Spion zu bestrafen. Er dampft ab und sie befürchtet, hier nicht mehr sicher zu sein. Sie ruft ihren Hund und verlässt das Dorf.



In der Nacht kommt Helga die Idee, dass das Artefakt oder was immer Seffel als Auslöser für den ewigen Krieg der beiden Königreiche ausgemacht hat, vielleicht von ihm gefunden und aus seinem Schlaf geweckt worden ist und nun hier diese übermäßige Gewalt ausbrechen lässt. Sie will das gleich morgen mit den anderen besprechen. Sie sollten sich beeilen, Seffel zu finden, damit das ein Ende findet!

Sahania besteigt den Hügel und betrachtet die beiden zerbrochenen Fahnen. Eine ist mit einer Eichel, die andere mit einem Hirschen bestickt. Zuerst versucht sie die Eichelfahne zu reparieren, das gelingt ihr aber nicht.

Zwischendurch hört sie aus Richtung Eichelberg, dass einige Leute die Spionin suchen, die ihren Hügel den Nostianern überlassen wollte. Aber nun ist sie weg und bleibt am leben. Erst will Sahania ihren Hund auf die Typen schicken, lässt es dann aber und bleibt leise sitzen. Als das Reparieren nicht klappt, steckt sie den abgebrochenen Rest der Fahne in den Boden. Sie ist nun leider nur 50 cm hoch und von unten nicht zu sehen...

Am Morgen werden die beiden Helden bei den Hirschbergern mit Brot, Wasser und Bier als Frühstück verabschiedet und machen sich auf den Weg auf den Hügel, wo sie sich ja mit Sahania treffen wollten. Als sie die Halbelfe mit dem Fahnenmast hantieren sehen, beeilen sie sich, sie zu erreichen, bevor jemand aus den Dörfern das sehen kann.

Oben auf dem Hügel begrüßt Sahania die Beiden mit „Guten Morgen!“

„Das ist nicht Dein Ernst!“ grollt Helga die Halbelfe an.

„Siehst Du mich lachen?“ grunzt Sahania zurück. „Ich muss das machen!“

„Willst Du, dass sich die beiden Dörfer gegenseitig auslöschen?“

„Na und?“

Helga legt ihre Hand auf Sahanias, die gerade das obere Band der Eichelfahne am neuen Mast festbinden will. „Lass das, und zwar sofort!“

„Warum?“

„Um des Friedens willen!“ Helga spricht langsam und bedächtig. „Willst Du wirklich die beiden Dörfer auslöschen?“

„Das war schon immer so!“

„Nein. Sonst hat hier niemand Waffen benutzt. Sie haben sich mit Fäusten geschlagen. Aber jetzt schlagen sie sich tot. Wenn Du jetzt hier eine Fahne aufstellst, werden die Dörfer sich auslöschen!“

„So ist der Lauf der Dinge!“ antwortet Sahania ruhig.

Helga schaut die Halbelfe sprachlos und wütend an. Was ist mit der los.

„Hier stimmt etwas nicht. Hier ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Es geht etwas vor. Ich habe schon seit einiger Zeit das Gefühl, das in diesem Land etwas vorgeht!“ redet Sahania nun weiter.

„Ja, aber dann lass doch jetzt den Blödsinn!“ ruft Helga. „Wenn Du weißt dass hier was nicht stimmt, dann kannst Du das doch nicht auch noch füttern!“

„Unter normalen Umständen wäre mit das klar, aber hier stimmt etwas nicht und ich muss das jetzt hier tun!“

„Das ist doch Deine Entscheidung, was Du tust!“ redet Helga auf sie ein. „Wenn Du weißt, dass es falsch ist, unterlasse es!“ Langsam entwindet Helga Sahania die Fahne und zieht den Mast aus dem Boden.

„Wir sollten schnell hier weg gehen. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Der Ort ist nicht gut für mich!“ wispert Sahania, während Helga sie umarmt und wegführt. Sie sammeln alle Fahnen und Stangen ein und nehmen ihre Sachen und gehen vom Hügel herunter zur Straße zurück.

Helga teilt nun mit den Anderen ihre Theorie über das „Streit-Artefakt“, was Seffel gesucht hat, und was jetzt wohl eine stärkere Beeinflussung in die Länder entlässt. Man sollte sich also beeilen, Seffel zu finden und zu klären, ob er da was geweckt hat.

Erst als sie bereits ein gutes Stück gegangen sind, macht Helga halt, gräbt ein tiefes Loch und verbuddelt die Fahnen und Mastreste dort im Boden. Jetzt müssen die Dörfer erst einmal neue Fahnen fertigen, bevor sie sich wieder schlagen können.

Außerdem hat Helga den Wasserschlauch von dem Nostrianer mitgenommen. Sie hat ihn gereinigt und reicht ihn irgendwann Sahania, sie braucht doch noch einen und Helga hat gerade einen übrig. Das es der nämlich ist, erzählt sie ihr nicht.

10 EP Extra für Sahanias Plot-Play!

12.07.2018

Es geht weiter Richtung Beilstadt. Am frühen Vormittag kommt der Gruppe ein jugendlicher Bauer entgegen, der mit leichtem Gepäck und einer Hacke ausgerüstet ist. Er hat einen selbstgebauten Schild dabei und ist wohl auf dem Weg zum nächsten Krieg. Er wird freundlich im Namen Rondras gegrüßt und ziehen gelassen. Grimmig mustert er die Gruppe und grüßt zurück.

Am Abend kommt die Gruppe an eine Hüttengruppe in einer Palisade. Als sie näher kommen, hört man eine männliche Stimme über andergaster Unzulänglichkeiten lästern. Sofort will Sahania loslaufen und mit ihm diskutieren. Helga hält sie zurück. Sie schauen sich die Versammlung an. Ein Veteran, dem ein halbes Bein fehlt, hat sich vor einer kleinen Gruppe Bauern aufgebaut und lästert über die feigen Andergaster, die nur in den Rücken angreifen, weil sie sich nichts anderes trauen...

„Woher wisst Ihr das?“ mault Sahania nun laut los.

„Aus Erfahrung!“ antwortet der Mann lachend.

Als Sahania gleich wieder Luft holen will, fällt Helga ihr ins Wort: „Natürlich hat der Mann Erfahrung. Das sieht man doch, liebe Freundin. Das ist ein Veteran!“

„Sehr richtig! Ich habe viele von den andergaster Dämonenanbeter, die mich hinterrücks überfallen wollten, erschlagen!“

„Dämonenanbeter?“ Sahania macht sich zum Sprung bereit.

„Wenn sie sich nachts auf die Lauer legen um einen zu überfallen, erkennt man sie an ihren rotglühenden Augen. Diese Kreaturen mit ihren langen Zähnen, gespaltenen Zungen und Krallenklauen!“

Sahania will dem Mann die Zunge ausstrecken um ihm ihre völlig gesunde Zunge zu zeigen. „Da, alles normal!“ giftet sie.

„Oh, nun komm. Du musst Dir nun auch nicht jeden Schuh anziehen, nur weil Du Halbelfe bist. Er redet von andergaster Kämpfern, nicht von Halbelfen!“ Damit packt Helga die Halbelfe fest und dreht sie von der Versammlung weg in eine unbelebte Ecke des Palisadenrunds. Unterwegs redet sie weiter auf die zappelnde Sahania ein, sie soll doch nicht immer alle Beleidigungen auf sich beziehen. Kaum sind sie etwas aus dem Bereich der Versammlung weg, zaubert Helga eine Schweigezone, damit Ruhe ist und sie nur noch die zappelnde Halbelfe im Griff behalten muss. Karim wirft sie einen Blick zu, dass er die anderen Leute auf Abstand halten soll.

Sie sucht ein kleines Stück Gras zwischen den Hütten, wo man ein kleines Lager aufschlagen kann. Dort drückt sie die zappelnde Halbelfe zu Boden und schaut sie solange strafend an, bis diese endlich aufhört zu zetern und einsichtig wirkt. Dann erst lässt sie die Schweigezone wieder fallen. Karim hat sich wie der eifersüchtige Herr über die beiden Frauen vor ihnen aufgebaut und starrt grimmig zu den Bewohnern rüber, die aber mehr mit den garstigen Schilderungen des Veteranen beschäftigt sind. Es nimmt wohl keiner Notiz von ihnen.

Als nun Sahanias Zorn abgeraucht ist und sie wieder Herr ihrer Vernunft ist, hält Helga ihr eine Grundsatzrede. Sie muss sich entscheiden, ob sie lieber aktiv in den Krieg eingreifen möchte oder die Gruppe weiter bei ihrer Suche begleiten will. Wenn sie auf jede Provokation eingehen möchte, muss sich der Weg hier nun trennen, die Gruppe kommt sonst nicht weit. Denn sie wird hier im Grenzland nicht lange überleben, wenn sie sich mit jedem Nostrianer anlegt. Ansonsten muss sie schwören, jede Einmischung zu unterlassen und nur noch dem Ziel, das Auffinden des Seffel und des „Streit-Artefakts“, zu folgen.

Sahania überlegt nur kurz, dann stimmt sie zu, sich zu beherrschen. Sie will schnell das Ziel der Reise finden, schon um nicht weiter von diesem Gewalt-Druck befreit zu werden, der sie immer wieder heimsucht. (Selbstbeherrschungsprobe bei jeder Provokation um weiter frei handeln zu können)

Der kleine Ort hat nur einen Handelsposten, der einen Bierausschank hat. Eine Herberge oder ähnliches gibt es nicht. Also wird ein sehr kleines Lager auf dem Grün aufgeschlagen und die Proviantpakete des Tages aufgegessen. Während des Essens redet Helga leise weiter auf Sahania ein. Als sie aus Andergast aufbrachen hatte die Halbelfe sich noch beschwert, dass die Menschen sie nicht als Mitbürger akzeptieren. Warum verteidigt sie sie jetzt so vehement? Da muss Sahania grinsen.

„Du hast Recht. Ich werde mich auf mein elfisches Erbe konzentrieren. Dann wird es sicher leichter!“ beschließt sie. Helga meint, Seffel könnte bei seiner Suche etwas Mächtiges gefunden und aufgeweckt haben, was nun die Menschen hier in ihrer Streitsucht aufstachelt. Die Gruppe muss sich beeilen, die Sache zu klären, bevor das Aggressionslevel die Menschen zu Monstern macht. Die beiden Frauen reden dann noch etwas über das Dasein als Andersartiger in festen Volksgruppen.

Da das Wetter schön ist, werden dann nur die Bettrollen ausgepackt und sich schlafen gelegt. Karim besteht auf eine Nachtwache – er traut der Halbelfe nicht. Sahanias Hund legt sich allerdings auch mit einem aufgerichteten Ohr hin. Die Drei wechseln sich bei der Nachtwache ab, es bleibt aber ruhig. Im Morgengrauen wird noch ein Frühstück genommen und schnell weiter marschiert.

Kurz nach Beginn der Mittagsrast kommt eine neunköpfige Familie mit ihrem Sack und Pack vorbei. Die Kinder wirken verstört und die Erwachsenen fluchen über die Hexenkönigin Jolanda der Nostrier. Sie werden freundlich gegrüßt und zum Essen eingeladen. Ein Proviantpaket wird gespendet und die Leute setzen sich dankbar hin. Im Gespräch kommt heraus, dass die Leute ihren Hof im Inver-Tal nach einem Angriff verlassen haben und nun neues Land suchen. Sie wollen aber nicht nach Beilstadt, sondern hier etwas abseits des Ornib sich nach fruchtbarem Land umsehen.

Die Gruppe hört sich die Berichte über die Überfälle und Repressalien der Nostrier ruhig an. Vor einigen Wochen hatte König Wendelmir noch zur Heerschau gerufen, um gegen Nostria in den Krieg zu ziehen. In Juborn war eine Adels-Hochzeit gehalten worden, wobei die Braut entführt wurde und ein blutiger Kampf ausbrach. Ein Rahja-Wunder beendete zwar die Feier dann doch als wildes Fest, die einzelnen Parteien sind aber doch im Nachherein aufeinander losgegangen und einige Tote sind zu beklagen. Wütend wurde zum Krieg gerufen und die Heerschau ausgerufen. Nach zwei Wochen tauchte die Braut wieder auf und die Heerschauen wurden abgesagt.

Nach dem Essen scheint es den Leuten nicht nur körperlich wieder besser zu gehen. Man wünscht sich noch gute Reise und wandert weiter nach Beilstadt, während die Familie sich deutlich langsamer wieder auf den Weg macht. Sie müssen eine Furt über den Ornib suchen, wenn sie auf der andergaster Seite in Sicherheit sein wollen.

Die Gruppe geht weiter den Ornib entlang und erreicht in den ersten Abendstunden Beilstadt. Auf der westlichen Seite des Flusses liegt die Ritterburg auf einem Berg über dem Ort. Auf der östlichen Flussseite liegt der Ort in einer Einfriedung aus einem Wall, der zum Teil mit Holzpalisaden bewehrt ist. Durch den Fluss gibt es eine breite Furt, die beides verbindet.

Die Gruppe geht zur Stadt rüber und durch das offene Tor hinein. Der Marktplatz ist nicht gepflastert und neben den Menschen laufen auch Hühner Gänse und Schweine hier herum. Mitten auf dem Platz steht eine gewaltige uralte Steineiche, die sicher Jahrhunderte alt ist. Neben dem Stamm steht ein Felsblock, in dem ein Eisenring eingelassen ist. Der Pranger. Am Rand des Platzes ist ein großer runder Brunnen, allerdings ohne Eimer.

Helga fragt nach einer Herberge und wird zum einzigen Gasthaus des Ortes gewiesen. Es besteht aus Scheune, Stall und Wohnhaus, wie die meisten anderen Höfe hier auch, aber etwas wohlhabender. Sie bedankt sich und die Gruppe wandert hin um erst die Tiere unterzubringen und dann selber ein Gruppenzimmer zu nehmen. Karim wird vorgeschickt, die Bedingungen mit dem Wirt zu verhandeln.

Er trifft in der großen Stube des Hauses auf einen ca. 40 Jahre alten etwas fettleibigen Mann, der ihn freundlich jovial begrüßt und seinen Stall und seine Betten anbietet. Karim sagt Bescheid und Helga versorgt Tairach im Stall mit Wasser, Heu und Stroh. Dann greift sie ihren Kram und trägt alles in die Stube. Hier versammeln sich inzwischen einige Mägde, Knechte und wohl auch Familienmitglieder, die sich an die beiden langen Tische setzen. Auf den größten Stuhl am Kopfende sitzt der Wirt und ruft die eintretenden Reisenden ebenfalls zum Tisch, um das Travia-Gebet zu sprechen. Schnell werden die Sachen in einer Ecke abgelegt und zu Tisch gegangen. Dann wird gemeinsam gebetet und schließlich aufgetragen. Die Mägde und Knechte bekommen Getreidebrei, die Familie isst Brot, Eier und Wurst und den Gästen wird Brot, Eier, Käse, Schmalz und Wurst aufgetragen.

Danach begrüßt der Wirt die Gruppe und bietet ihnen eines seiner Zimmer an. Das Mahl kostet 5 Heller und das Bett 6 Heller. Helga holt das Geld aus der Gruppenkasse und bezahlt die erste Nacht. Dann weißt der Wirt darauf hin, dass es pünktlich morgens um 6 Uhr das Frühstück gibt, was nicht versäumt werden darf. Die Kammer ist sauber und mit vier Strohbettgestellen und vier Bettkästen eingerichtet. Die Gruppe bringt ihre Gepäckstücke unter und rollt die Schlafdecken aus. Ein schönes Heim!

26.07.2018

Da noch etwas Zeit ist, bis man schlafen kann, überlegt Helga nun, wer in dieser Stadt wohl etwas über Kladur wissen könnte. Sie fragt Sahania, wie denn die Leute hier wohl zu den Druiden im Wald stehen. Die Halbelfe erklärt, dass die Menschen den Druiden in der Regel aufgeschlossen gegenüberstehen. Sie sind neutral in politischen Dingen und können bei Krankheiten und Landwirtschaft hilfreich sein. Und sie beschützen die Wälder, die wiederum die Menschen umgeben. Auch die Religion beschränkt sich hier nicht nur auf den gemeinen Zwölfgötterglauben, sondern weist einige naturreligiöse Einflüsse auf.

Also geht Helga zu Wirt Eidelrich, der im Wohnraum die Putzarbeiten beaufsichtigt.

„Guter Mann, wir sind hergekommen um einen Druiden aufzusuchen. Sein Name ist Kladur!“ fragt die Thorwalerin den großen, korpulenten Mann.

Freundlich wendet er sich ihr zu: „Ja, den kenne ich!“

„Wisst Ihr, wo wir ihn finden können?“

„Natürlich. Man geht nach Westen aus der Stadt in den Wald. Nach etwa einer Meile erreicht Ihr dann einen Steinkreis. Dort findet man ihn meistens!“

Helga freut sich, dass es wohl recht einfach ist. Sie will den Abend noch zum Ausruhen nutzen und morgens aufbrechen. Ein kritischer Blick zu Sahania: „Werden wir die Strecke wohl vor dem Abend schaffen?“ grinst sie die Halbelfe an. Sahania schaut grimmig.

„Ich wusste nicht, ob ich Euch trauen konnte!“ mault sie.

„Aber Du warst doch dabei, als Arboghasts Helfer uns eingeladen hatte. Du wusstest, dass wir die Leute sind, die er treffen wollte!“ knurrt Helga.

„Tja!“ grinst Sahania nun breit.

Dann gehen alle Vier schlafen.

Um halb sechs Uhr wird geweckt und um Punkt sechs Uhr sitzen wieder alle Bewohner an den Langtischen, es wird gebetet zu Travia und Peraine und dann Getreidebrei und Frühstück für die Gäste und Herrschaften aufgetragen. Karim bekommt nach etwas Diskussion heißes Wasser, damit er sich einen Tee bereiten kann. Ansonsten bekommt man Getränke nur in der Wirtschaft auf der anderen Seite des Platzes.

Als die Gruppe packt sehen sie, dass tatsächlich genau gegenüber ein weiteres Haus mit Tischen und Bänken vor der Tür ist, wo sich schon einige Leute mit Bierkrügen niedergelassen haben. Aber jetzt wandert die Gruppe erst mal nach Westen aus dem Ort, durch den Fluss und in den Wald hinein, wo ein schmaler Pfad durch das Grün führt. Nach einer Meile kommt die Gruppe tatsächlich an einen kleinen Steinkreis, der auf einem Hügel auf einer Lichtung im Wald steht. Er besteht aus neun großen Steinen, die von Wildblumen und allerlei Insekten umschwirrt hier stehen. In der Mitte seht ein Steinblock wie ein Tisch.

Helga ruft erst einmal in den Wald nach Meister Kladur. Karim ist einfach nur neugierig und betrachtet die Steine. Sie weisen keine Zeichen auf und sind nur von einigen Moosen bewachsen. Schließlich werden alle Steine angefasst und untersucht. Sahania schaut, ob der Tisch eine Geheimtür ist. Aber nichts passiert. Karim freut sich und hört gespannt, wie Sahania und Helga ihm über die Steinkreise erzählen, dass sie alle sehr alt sind, meist keiner weiß, wer sie errichtet hat, und sie meist an magisch bedeutenden Orten stehen. Einige wurden auch von den Trollen errichtet.

Schließlich entdecken sie zwei weitere Wildwege, die in den Wald führen. Man teilt sich auf und geht jeweils eine Stunde die Wege inspizieren. Sie führen aber nur irgendwo ins Grün und so kommen nach zwei Stunden alle wieder zum Steinkreis zurück.

Helga ist frustriert. Sahania schlägt vor, eine Nachricht am Tisch zu hinterlassen. Helga holt eine Seite Papier und einen Kohlestift hervor und schreibt an Kladur einen Brief, dass die Gruppe eine wichtige Botschaft von Arboghast hat und ihn unbedingt sprechen muss, um Seffel zu finden. Sie würden am nächsten Tag wieder herkommen. Den Zettel klemmt sie unter einen Stein auf den Tisch und die Gruppe geht zurück Richtung Beilstadt.

Es ist Mittag, als die Gruppe wieder aus dem Wald kommt. Helga schaut sich nach Bauerngehöften um, die hier außerhalb der Stadt liegen. Sie entdeckt zwei Männer auf ihrem Feld, die misstrauisch zu den Fremden rüberschauen. Als Helga den ersten anspricht, mault der nur, dass er keine Zeit hat und in Ruhe gelassen werden will. Er geht einige Schritte weiter und arbeitet dort weiter. Als sie ihm weiter nachrennt, wird er richtig sauer. Sie gibt endlich auf und geht zum nächsten. Als der dies bemerkt, geht er gleich in die andere Richtung weg.

„Ihr benehmt Euch ja wie die Nostis!“ ruft Sahania ihm nach. Beide Männer schauen nun mit tödlichen Blicken zur Gruppe rüber.

Da entdeckt Helga eine Frau auf einem anderen Feld. Die hat das wohl mitbekommen und muss lachen. Also gehen die Freunde zu ihr rüber und Helga fragt sie nach Kladur. Sie erzählt ihnen, dass er vor etwa zwei Tagen hier war. Aber sie ist froh, wenn er nicht da ist. Er ist sehr mürrisch und sie geht ihm lieber aus dem Weg. Als Helga sie nach dem jungen Druiden fragt, der vor einem Jahr hier gewesen sein soll, meint sie, da fragt man am besten in der Schenke Eichenkrug. Hildi, die Wirtin der Schenke, ist nett. Aber Odislaus, der Mann ist ein rechter Nostrianer-Hasser. Sie wird abends auch dort sein. Helga bedankt sich und lädt die Bäuerin abends auf ein Bier ein, wenn man sich dort trifft.

Also geht die Gruppe unter den bösen Blicken der Männer wieder nach Beilstadt zurück. Auf dem Markt geht man nun direkt zu den Bänken und Tischen vor der Schenke. Hildi ist gerade dabei schäumende Bierkrüge vor einigen Männern aufzutragen und begrüßt die Neuankömmlinge nebenher. Man solle sich setzen, die komme gleich. Sie kassiert bei den Männern und geht wieder in das Haus. Etwas später kommt sie an den Tisch der Gruppe und begrüßt sie nun persönlich. Gut dass sie endlich hergefunden haben. Es ist ein kleiner Ort. Natürlich hat das Auftauchen der Gruppe die Runde gemacht.

Die Männer hören einem von ihnen zu, der gerade besonders herzhaft über Nostrianer herfällt. Er spekuliert, ob die Nostrianer gerade wieder einen besonders gemeinen Überfall planen. Erst machen sie auf Frieden schließen, aber das ist bestimmt nur ein Trick. Der Mann hebt dabei die Arme und man sieht, dass eine Hand fehlt.

„Sie werden uns dann bestimmt noch mehr Hände abschlagen!“ schimpft er unter der Bestätigung seiner Zuhörer.

Die Wirtin kommt mit dem Bier und Milch für die beiden Nichttrinker zurück und schimpft zu den Männern rüber, sie sollen sich mal etwas beherrschen, es sind Gäste da. Außerdem soll der Wirt sich mal nützlich machen und ein neues Fass anstechen.

„Aber ich finde das sehr interessant, besonders das mit dem Frieden!“ widerspricht Sahania, die ihre Halbelfenohren gleich etwas lang gemacht hatte. Der Einhändige winkt ihr zu, steht auf und geht ins Haus.

Als er etwas später wieder rauskommt, setzt er sich zu der Gruppe und fragt, was er ihnen den erzählen kann. Sahania würde gerne alle seien Nostria-Geschichten hören, die sie noch nicht kennt. Oh, da kann er viel erzählen.

„Aber die kennen wir doch alle schon!“ jammert die Wirtin. „Seine Hand ist ihm schon 10 mal abgeschlagen worden, immer von anderen garstigen nostrianer Monstern.“ Sie lacht nun. Er schaut sie grimmig an.

„Aber sie sind halt hinterhältige Widerlinge.“ beharrt er. „Und sie sind falsch. Sie werden den Frieden auf jeden Fall brechen!“

„Und wenn sie das noch einmal tun, gebt Ihr ihnen nie wieder die Hand!“ meint Helga.

„Genau!“ freut er sich, bis er den Witz verstanden hat und grummelt.

„Nun ist aber gut. Die Leute haben noch andere Fragen!“ versucht Hildi ihren Mann zu bremsen.

Helga fragt nun nach Seffel. Tatsächlich war der junge Mann vor einem Jahr hier und hat wohl bei Kladur um eine Ausbildung gefragt. Aber Kladur hat ihn weggeschickt. Er war wohl nicht gut genug. Er ist dann weiter nach Süden, zur Quelle vom Ornib. Aber dort sollt man nicht hingehen. Dort sind Goblins. Besonders aggressive Goblins, die Menschen fressen. Bestimmt sind sie von Nostrianern verdorben worden!“

Hildi schickt ihren pöbelnden Mann zum Becher spülen ins Haus. Die Gruppe bestellt Eintopf und verbringt den Nachmittag dort. Als schließlich die Bauern von den Feldern kommen, setzt sich die Bäuerin zu ihnen und bekommt ihr Bier. Karim gibt den beiden mürrischen Bauern auch Bier aus, um sie zu besänftigen, sie nehmen es an, hören dann aber lieber Odislaus Vorträgen zu.

Die Bäuerin fragt nun, ob man der Gruppe helfen konnte. Als sie hört, dass Seffel wohl weiter Flussauf zu finden ist, erinnert sie sich auch an ihn. Sie warnt ebenfalls vor den Goblins. Erst vor kurzem wurde von Holzfällern ein Jäger gebracht, der sich dort verirrt hatte und nun völlig verwirrt und fast verhungert war. Es waren vier Jäger, eine Frau und drei Männer, die vor zwei Monaten in die Gegend gegangen sind. Aber nur dieser eine ist von den Holzfällern zurückgebracht worden. Er hat von Monstern und fruchtbaren Dingen gebrabbelt.

Hildi und Lina haben ihn gepflegt. Odislaus hat dann herausbekommen, dass er ein nostrianer Spion ist. Die Jäger waren gleich so still, fast arrogant, als sie hier durchkamen. Schon merkwürdige Leute. Aber vor einem Tag ist der Spion abgehauen. Er irrt jetzt bestimmt durch den Wald. Sie erinnert sich an seinen Namen: Kasperlion.

Odislaus hatte den Spion im Keller eingesperrt um ihn dem Ritter Ottenfurt vorzuführen. Der ist zurzeit unterwegs. Lina ist die Hüterin des Tsatuaria-Schreines. Dies ist ein lokaler Kult der Tsa, der den Pflanzen und dem Wachstum geweiht ist. Der Schrein ist neben der Herberge am Markt.

Karim geht sich das Haus gleich einmal ansehen. Es ist ein sehr kleines Fachwerkhaus mit allerlei Blumen bemalt und geschmückt. Als er näher kommt, riecht er einen intensiven Blumenduft. Die Malereien sind auf Holzschnitzereien aufgetragen. Das ganze Haus ist sehr kunstvoll gemacht. Karim klopft an, aber nichts passiert. Schließlich tritt er ein.

Am Ende des kleinen Raumes steht eine große Holzstatue einer üppigen unbekleideten und schelmisch lachenden Frau. Auf ihrem Kopf liegt ein frischen Blumenkranz. Als er nun eintritt, kommt eine ca. 19-jährige Frau in einem bunten Kleid hervor und begrüßt ihn.

„Tsatuaria zum Gruße!“ empfängt sie ihn.

Karim fragt sie nach dem verwirrten jungen Mann, den sie gepflegt hatte. Das bestätigt sie ihm gerne. Dann fragt er nach Seffel, dem Druidenlehrling. Sie erinnert sich, dass er erst mit Kladur sprach und dann entgegen den Warnungen zur Ornib-Quelle gegangen ist. Sie ist erstaunt, dass er vermisst wird. Sie hatte gedacht, er wäre längst zurückgekehrt. Über den Verwirrten weiß sie leider nicht viel. Sie hat ihn nicht ausgefragt. Sie weiß nur, dass er in ein Gefecht mit den Goblins verwickelt war. Odislaus weiß bestimmt mehr, er hat ihn verhört.

Sie nimmt ihn gleich mal mit, Odislaus zu befragen. Sie legt einen Blumenkranz bei Seite und schließt hinter ihnen die Tür.

Hildi erzählt dem Rest der Gruppe inzwischen, dass der Junge wohl bei einem Krieg nicht mitmachen wollte und deshalb von seinen Gefährten weggelaufen ist. Und ein Baum hätte ihn geschlagen, hat er gefaselt.

Als Helga von einem Waldschrat erzählt, der leicht mit einem Baum zu verwechseln ist, und dass auch Druiden Bäume beleben können, halten alle die Luft an. Eine Quelle ist immer ein besonderer Ort. Wasser tritt aus der Erde zu Tage. Dort einen Krieg zu beginnen kann viele Mächte wütend machen, die die Quelle verteidigen. Sahania fragt nach Sachen, die der Geflohene zurückgelassen hat. Die Wirtin überlegt, ob in dem Kellerraum noch etwas ist. Er hatte ja nur seine Kleider am Leib.

Da kommt Lina mit Karim. Sahania freut sich, dass der Gefährte gleich wieder eine Dame mitgebracht hat. Karim wird rot. Es ist ihm peinlich. Auch Lina schaut peinlich berührt. Sie begrüßt nun die Gruppe und meint, Odislaus wird sicher mehr sagen können. Dann verschwindet sie wieder in ihren Schrein.

Die Gruppe geht nun gemeinsam in die Wirtschaft, wo Odislaus am spülen ist. Als sie ihn nach Überbleibseln des Spions fragen, meint er, er würde doch keinen nostrischen Spion mit einer Decke oder so beglücken. Als Sahania ihm nun von ihrem Suchhund erzählt, ärgert er sich. Aber die Fesseln liegen noch im Keller. Während der Wirt die Kellerklappe hinter dem Tresen öffnet, erzählt er, dass der Kerl nicht zu befragen war. Er hat immer nur wirres Zeug gebrabbelt. Er wäre vor einem Krieg geflohen und Bäume hätten ihn geschlagen.

Im Keller liegen einige Lederschnüre, mit denen der Gefangene gefesselt war. Er greift sich die Lederbänder und hält sie Sahania hin. Karim schaut sich die Schnüre auch an. Aber sie weisen nichts besonderes auf und sind durch die vielen anderen Leute, die sie angefasst haben sicher auch nicht mehr als Duftspur geeignet. Dann entdeckt Odislaus eine Karotte, die weit von der Karottenkiste entfernt mitten im Raum liegt. Gleich regt er sich über den Rübendieb auf und rennt zu seiner Frau rauf aus dem Keller. Da hat Sahania eine Idee. Sie lässt ihren Hund an dem Gemüse schnüffeln. Der schaut sich um und läuft dann die Stiege aus dem Keller heraus und oben aus der Wirtsstube...

09.08.2018

Es geht mehrfach um das Wirtshaus herum. Mal links, mal rechts, bis der Hund schließlich durch einige Gassen rennt. Sahania kann ihm mit Mühe folgen. Es geht durch eine Gasse bis kurz vor die Palisade, dann eine weitere Gasse entlang zu einem kleinen Grün. Hier schnüffelt der Hund intensiv. Dann geht es zum Markt zurück in Richtung des Schreins. Am Duftradius um das Blumenhaus bleibt der Hund sitzen und schaut Sahania an.

Gerade kommt Lina aus ihrem Schrein und erschrickt, als sie die vier Helden vor sich sieht. Sie begrüßt sie etwas unsicher. Da platzt Sahania heraus, wo Kasperlion ist. Lina schaut ertappt. Marek geht an ihr vorbei in den Schrein und schaut sich um. Am Sockel der Göttinnenstatue bleibt er hängen. Als er genauer schaut, entdeckt er eine Klappe im Boden des Raumes. Lina ist hinter ihm hineingekommen und hat die Tür geschlossen. Mit seiner tiefen leisen Stimme fordert er Lina auf, die Klappe zu öffnen. Sie gehorcht zögernd. Eine Leiter führt in einen Kellerraum hinunter. Dort ist neben Vorräten und Kräutern ein dürrer junger Mann zu sehen, der unstet um sich schaut und ängstlich zu dem Rabenkrieger guckt.

„Ich will nicht sterben. Sie bringen mich um!“ jammert der Junge.

„Schon gut!“ murmelt Marek und schließt die Klappe wieder.

Lina schaut ihn an. Sie konnte ihn doch nicht bei dem wütenden Odislaus lassen. Wo hätte sie ihn anders in Sicherheit bringen können? Er ist zu schwach um jetzt zu entkommen. Marek nickt und geht wieder raus zu den anderen.

Vor der Tür hat Helga Sahania und ihren Hund weiter über den Marktplatz gezogen. Sie gehen mit dem Hund noch an allen möglichen Orten, dem Baum, dem Brunnen und verschiedenen Häusern schnüffeln, bis sie sich wieder zur Wirtschaft begeben und laut verkünden, dass der Kerl so leider nicht zu finden ist. Marek kommt dazu und berichtet leise.

Dann ist es Zeit, zum Abendessen in die Herberge zu gehen. Es sitzen wieder alle um die großen Tische und nach dem Gebet wird aufgetragen. Dann gehen die Helden auf ihr Zimmer und beraten leise, was man nun machen kann. Erst einmal ist der Flüchtling im Schreinkeller sicher. Aber man muss seine Geschichte möglichst bald und möglichst vollständig erfahren.

Helga schlägt vor, dass sie als Seelenkundige sich nachts in den Schreinkeller schleichen könnte und den Mann befragen. Vielleicht bekommt sie ihn so klar, dass man ihm zur Flucht verhelfen kann. Sie schleicht sich nachts zum Klo in den Hof und dann hinüber zum Schrein. Sie geht in den Keller und beginnt ein beruhigendes Gespräch mit Kasperlion. Er hat Angst und will erst im Wald die ganze Geschichte erzählen. In der nächsten Nacht wird er aber bereit sein, mit Hilfe der Gruppe zu fliehen.

Helga schleicht zurück und berichtet den Kollegen. Er ist Jäger und will nach Nostria, fühlt sich in Andergast nach den Ereignissen zu unsicher. Jenseits des Flusses will er alles erzählen.

Helga schlägt vor, am nächsten Morgen abzureisen und sich in den Feldern bereitzumachen. Helga verbringt den Abend in der Wirtschaft um in der Nacht in den Schrein zu schleichen, den Typ dort abzuholen und mit ihm aus der Stadt zu schleichen. Man trifft sich dann am Fluss, bringt ihn in den Wald und hört dann dort seine restliche Geschichte.

Niemand hat eine bessere Idee. Karim fragt, wie man über den Fluss kommt. Helga meint, dass können die Drei ja am nächsten Tag mal ausbaldowern. Die Furt ist aber die beste Stelle. Sahania würde lieber ein Boot nehmen. Aber das müsste gestohlen werden, und in der Nacht durch den Fluss zu rudern ist auch nicht leicht.

Der Plan wird so beschossen und am nächsten Tag durchgeführt. Nach dem Frühstück mit Gebet und den üblichen Speisen wird die zweite Nacht und die Mahlzeiten bezahlt. Dann trennen sich die Freunde. Helga nimmt Mareks schwarzen Umhang mit, um Kasperlion damit zu tarnen. Sahania, Marek und Karim gehen mit dem Pony aus dem Ort zum Fluss und prüfen die Furt und den Weg in den Wald, den man möglichst ungestört nachts nutzen kann. Dann suchen sie sich am Ufer beim Ort einen Lagerplatz, wo sie bis zum Abend auf die Flüchtlinge warten wollen.

Dabei beobachten sie zwei Männer, die sich offensichtlich streiten. Der eine hat angegrautes strähniges langes dunkles Haar und ist schon deutlich älter. Der jüngere Mann hat aschblondes Haar, schmächtiger und höchstens halb so alt wie der andere. Er hat den Älteren mit seinen Augen fixiert und redet auf ihn ein. Der Ältere sagt kein Wort, sein Blick wird aber zunehmend finsterer.

Schließlich reicht es dem Jüngeren und er brüllt so laut, dass die Freunde es hören können.

„Willst Du es denn nicht verstehen, alter Mann!“ - Stille!

„Yehodan ist ein Narr und Du bist ein noch größerer Narr, wenn Du ihm nacheiferst!“ entgegnet der Ältere schließlich. Der Jüngere wird blass und zieht sich etwas zurück.

„Könnte das Kladur sein?“ fragt Karim Sahania in normaler Lautstärke.

„Nach der Beschreibung könnte er es sein, alt und grummelig!“ antwortet die Halbelfe ebenfalls hörbar.

Der ältere Mann öffnet die verkrampften Hände und tritt einen Schritt zur Seite. Der Jüngere schaut die Gruppe wütend an und verschwindet in Richtung des Waldes. Marek geht auf Kladur zu und begrüßt ihn. Er fragt nach, ob er Kladur ist und den Brief erhalten hat. Der alte Druide schaut jetzt freundlicher. Er hat den Brief gefunden und sie unterhalten sich über Arboghasts Sorge um Seffel.

Kladur hatte mit Seffel geredet, was jetzt ein Jahr her ist. Er wollte in die Waldwildnis bis zur Quelle des Ornibs. Der ist dann entgegen seinen Warnungen vor sehr angriffslustigen Goblins weiter zur Quelle gegangen.

Auf den Streit mit seinem jüngeren Kollegen angesprochen winkt der alte Druide ab. Melanor hätte halt eine andere Meinung wie auch jener Yehodan. Yehodan hat einen Streit mit Arboghast. Das hat ihn halt etwas in Zorn gebracht. Aber Sumu sind Freigeister und haben keine Ränge, so kann jeder seine Meinung haben. Karim nutzt die Gelegenheit, Kladur über das Druidentum auszufragen. Tatsächlich bekommt er viele Antworten, bis es dem alten Mann zuviel wird und er ihm erklärt, dass mehr Verständnis nur über ein jahrelanges Studium zu erreichen ist.

Sahania fragt nach „Schlagenden Bäumen“, von denen sie gehört hatte. Er erzählt ihnen von Waldschraten, die aber umherlaufen. Dann gibt es Marbolts, Bäume, die wild um sich schlagen und alles zu zerstören versuchen, was in ihre Reichweite kommt. Es kann sich aber auch um von Dryaden beseelte Bäume handeln, die ebenfalls aggressiv sein können.

Marek fragt dann nach den Goblins. Kladur hatte vor einigen Jahren mit den Goblins im Quellgebiet zu tun. Sie sind sehr angriffslustig. Er musste zwischen ihnen und einigen Köhlern dort vermitteln. Dabei hat er mit ihrer Schamanin gesprochen. Sie heißt Urkununna. Er weiß aber nicht, ob sie noch lebt, da sie sehr alt war und es schon etwa 2 bis 3 Jahre her ist.

Die Freunde bedanken sich und Kladur verspricht sich am nächsten Abend am Steinkreis einzufinden. Dann verschwindet er im Wald. Nun beginnt das Warten.

Helga wandert durch die Straßen von Beilstadt. Sie schaut, wo Hunde bellen oder andere Tier leben, die Laut geben, wenn jemand zu nahe kommt. Vor allem Gänse sind da sehr hartnäckig. Dann schaut sie nach dem Zustand der Palisaden auf dem Wall. Sie sucht eine Stelle, wo man nur über den Wall huschen muss. Am Ende plant sie den besten Weg vom Schrein zu der Wallstelle und setzt sich für den Rest des Nachmittags und Abends in die Schenke. Dann verdrückt sie sich in eine lauschige Ecke zwischen zwei Häusern und ruht sich etwas aus.

Als es auf den Straßen ruhig wird und die Lichter in den Häusern verlöschen, macht sie sich leise auf den Weg zum Schrein, schleicht sich hinein und holt den Flüchtling aus dem Keller. Er bekommt Mareks Kapuzenumhang umgelegt und sie gehen alle Schatten ausnutzend aufeinander gestützt den geplanten Weg. Einmal stolpert Kasperlion, aber es rührt sich nichts und sie huschen über den Wall in die Wildnis. Dann gehen sie am Ufer des Flusses zum Treffpunkt.

Als sie die anderen Drei finden, drängt Kasperlion zum Weitergehen. Er hat Angst vor den Leuten. Es geht durch die Furt, wobei nur Kasperlion und Helga trocken durch die etwa 20 cm hohe Flut kommen. Alle anderen rutschen mindestens einmal aus und Karim geht richtig baden. Er taucht seinen gesamten Rucksack unter und alle wasserempfindlichen Dinge sind verdorben. Aber dann erreichen alle das andere Ufer ohne, dass sie wohl jemand bemerkt hat. Am anderen Ufer wandern sie bis tief in den Wald. Dann wird ein Nachtlager aufgeschlagen und sich zum Gespräch gesetzt und Kasperlion berichtet:

Sie waren zu viert auf der Suche nach Pelzen in den Wald gegangen. Dort stießen sie auf eine Gruppe von Goblins, die ungewöhnlich aggressiv und plötzlich angegriffen haben und sie durch den Wald hetzten. Dabei haben sie den Weg verloren. Auf der Suche nach Trinkwasser haben sie einen See gefunden. Dort wurden sie von einem Baum mit Astschlägen und Peitschenhieben angegriffen. Dabei wurden zwei Leute, Yetoran und Rowintje, schwer verletzt. Dann tauchte eine schöne rothaarige Frau aus dem See auf und rettete sie. Danach kamen sie in den dunklen, unheimlichen Wald mit wildem Wurzelwerk. Dort sind sie auf Lager andergastische Soldaten gestoßen, die ihn töten wollten. Dabei wurde er von den anderen getrennt. Ein junger Druide, vermutlich Seffel, half ihm aus dem unheimlichen Wald heraus. Danach irrte er durch die Waldwildnis, bis die Holzfäller ihn fanden. Er kann nicht mehr sagen, wo er genau gewesen ist, und als er gefunden wurde, war er so verwirrt und entkräftet, dass er sich kaum erinnern kann, was genau geschah.

Als Karim nach der Rothaarigen fragt, leuchten Kasperlions Augen. Sie muss sehr magisch gewesen sein. Karim meint, das wäre was für den Harem des Kalifen. Der sucht immer nach ausgefallenen Schönheiten und wenn man ihm einen Gefallen tut, belohnt er einen reich. Helga ist entsetzt, wie man so einen Menschenhandel unterstützen kann.

„Aber es ist eine große Ehre für eine Frau, eine Gemahlin des Kalifen zu sein!“ versucht Karim zu erklären.

„Es ist Menschenhandel. Die armen Frauen werden eingesperrt um einem gierigen Sack zu gehören. Das geht gar nicht!“ schimpft Helga. „Erwähne nie wieder in meiner Gegenwart einen Harem oder den Kalifen!“

23.08.2018

Die nassen Sachen werden zum Trocknen aufgehängt und Wachen für das Nachtlager eingeteilt. Karim beginnt und sortiert seinen Rucksack aus. Er entsorgt alle verdorbenen Dinge. Dann weckt er Sahania zur Ablösung. Die allerdings pennt ein.

Als morgens Karim erwacht, ist Kasperlion im Wald verschwunden. Er weckt die anderen mit angebranntem Frühstück. Sahania schreckt mit dem Ruf: „Der Wald brennt, holt Wasser!“ hoch. Sie greift ihren Wasserschlauch und löscht das Feuer, was Karim gerade geschürt hatte. Nun sind alle wach. Helga mault, warum er nicht alle erst geweckt hat. Warum er immer wieder versucht zu Kochen, obwohl es jedes Mal misslingt. Der Brei ist ungenießbar.

Sie packen aus ihren Proviantpaketen etwas anderes zum Frühstücken aus und überlegen, wie sie nun weiter machen wollen. Karim und Sahania berichten von den beiden Druiden, die sie gestern getroffen haben. Auch unter diesen, sonst so ausgeglichenen Leuten, herrscht zurzeit tiefer Streit. Aber Kladur wartet ja heute auf die Gruppe am Steinkreis. Sahania sucht kurz die Richtung, wo der Weg zum Steinkreis ist und bringt die Gruppe dort hin.

Tatsächlich ist Kladur dort anwesend und wartet auf die Freunde. Als Helga ihn als „Meister Kladur“ begrüßt, korrigiert er sie, er möchte als „Sume Kladur“ bezeichnet werden. Das wäre die richtige Anrede für einen Druiden. Helga berichtigt sich und spricht ihn dann auf Arboghasts Sorgen an. Er hatte den Freunden ja schon einiges erzählt, berichtet Helga aber gerne noch einmal, dass Seffel halt nach zwei Tagen weiter nach Süden ging, obwohl er ihn vor den Goblins dort gewarnt hatte. Wo genau er sich dort befinden könnte, weiß er nicht.

Als Helga ihm von dem verirrten Jäger erzählt, den Seffel offensichtlich wieder in die Zivilisation geholfen hat, freut er sich, dass es dem Jungen gut geht. Von dem See mit der rothaarigen Schönheit weiß er nichts. Der schlagende Baum ist vermutlich ein Marbolt. Aber Kladur ist noch nie weiter als bis zum Rand des Goblingebietes gegangen. Der See muss weiter südlich liegen. Er weiß auch nicht, ob ein Marbolt vielleicht dämonisch ist. Er hasst halt alles Lebendige und schlägt danach. Die Schamanin der Goblins hatte er auch nur einmal gesprochen, wobei er nicht in ihrem Dorf gewesen ist und nicht weiß, wo genau dies liegt.

Helga stellt fest, dass Seffel sich also jenseits des Goblingebietes befinden muss. Die Quelle des Ornib liegt aber in dem Gebiet. Man kann also nicht auf dem Fluss durch das Goblingebiet hindurch fahren. Kladur ist allerdings bereit, die Gruppe bis zum nördlichen Rand des Goblingebietes zu bringen. Dann muss die Gruppe sehen, ob sie der Aufgabe gewachsen ist.

So packen sie ihre Sachen und lassen sich einen halben Tag lang bis an den Rand des Goblingebietes bringen. Kladur weiß allerdings auch nicht wie weit westlich sich das Gebiet erstreckt um es zu umrunden. Er wird Arboghast aber eine Nachricht der Gruppe über ihre bisherigen Erfolge senden. Dann verabschiedet er sich.

Helga führt die Freunde nun südwestlich weiter durch den Wald, der hier schon deutlich wilder und dichter ist, als in der Nähe von Beilstadt. Sie hat den Kollegen vorgeschlagen sich erst einmal leise und vorsichtig zu bewegen, um eventuell die Goblins gar nicht erst zu wecken. Wenn man ihrer gewahr wird, kann man sie immer noch ansprechen. So stapfen sie so vorsichtig es geht durch das dichte Grün.

Es dauert auch nicht lange, bis man sich aus dem Blätterdickicht beobachtet fühlt. Schon will Sahania ihren Bogen ziehen und schussbereit machen.

„Tu dass bitte nicht!“ zischt Helga sie an, als sie bemerkt, wie die Halbelfe in ihren Sachen kramt. „Wir können jetzt keine aggressiven Aktionen gebrauchen. Lass das. Packe es wieder weg!“

Sahania schaut die Thorwalerin grimmig an.

„Möchtest Du Dich jetzt hier mit einem ganzen Goblinstamm anlegen?“ zischt Helga ihr weiter zu.

„Eigentlich nicht!“ antwortet die leise.

„Dann lass das bleiben! Wir werden seit Stunden beobachtet. Vergiss es!“

„Ich trauen denen nicht!“ erwidert Sahania. „Das solltet Ihr übrigens auch nicht!“

Helga atmet geräuschvoll aus. „Wie macht man einem Andergaster klar, dass aggressive Handlungen aggressive Handlungen provozieren?“ fragt sie rhetorisch in die Gruppe hinter sich. Sie schaut dabei Sahania streng an.

„Das ist mir durchaus klar!“ zischt die zurück.

„Man haut ihm auf die Glocke, dass er bewusstlos wird und hat Ruhe! Guter Plan!“ beantwortet Helga ihre Frage mit provokantem Unterton. „Ich bitte Dich, hake ihn wieder aus und packe ihn weg!“ spricht sie nun wieder direkt mit der Halbelfe.

„Ich will ja gar nicht aggressiv werden. Ich will nur vorbereitet sein!“ wehrt diese sich.

„Aber das ist bereits aggressiv!“ grummelt Helga zurück. „Du machst eine Waffe bereit! Damit gibst Du ihnen ein Zeichen, dass Du bereit bist zu kämpfen und zu töten!“

Die anderen Beiden schauen die beiden Frauen etwas hilflos an. Karim versucht die Halbelfe mit einer Massage zu entspannen. Die schiebt ihn wütend weg.

„Ich kann mit dem Bogenstock ja auch ungespannt zuschlagen!“ stellt sie fest.

„Warum benutzt Du nicht Deinen Speer als Gehstock?“ Helga zeigt auf die zweite Waffe in Sahanias Besitz. „Das ist doch als Verteidigungswaffe viel effektiver.“

Sahania schaut sich die beiden Holzgegenstände an. Dann sieht sie die Argumente der Gefährtin ein, packt den Bogen wieder in den Köcher und wandert nun mit dem Speer als Wanderstab weiter hinter Helga her.

So geht es weiter mühsam durch das Unterholz, bis ein trockener Zweig bricht und sich aus dem Dickicht um die Gruppe herum neun rostig rote Gestalten herausschälen. Sie sind mit Speeren und Bögen bewaffnet und halten ihre Waffen bereit.

Helga begrüßt sie in ihrem besten Goblinisch und erklärt, dass die Gruppe nur auf der Durchreise ist und in Frieden unterwegs ist. Zu den Gefährten zischt sie, sie sollen sich auf keinen Fall aggressiv verhalten.

„Was machen wir denn jetzt?“ grummelt ein Goblin dem nächsten zu. „Sie spricht unsere Sprache!“

„Sie ist aber kein Goblin!“ stellt der fest.

„Das stimmt. Aber sie sieht seltsam aus!“

„Und was machen wir nun?“ kommt wieder die Frage.

„Wir bringen sie zur Schamanin. Die Schamanin soll entscheiden, was wir mit den Fremden machen!“ stellt der Anführer fest. Alle stimmen zu.

Also sagt der Anführer zu Helga, dass die Gruppe ihnen folgen soll. Die Schamanin würde entscheiden, was nun passieren soll! Helga stimmt zu und sagt den Freunden Bescheid, dass sie nun zur Schamanin gebracht werden. Sie werden von den Goblins in die Mitte genommen und wandern über verborgenen Pfade einige Zeit bis zu einem Dorf aus Rundhütten, in dem wohl etwa 200 der Rotpelze in allen Altersklassen leben.

Der Anführer bringt die vier Helden zu einer besonders geschmückten Hütte, in der eine alte gebeugte Goblinin hockt. Sie scheint halb blind zu sein und mehr zu hören, was geschieht, als dass sie es sieht. Der Goblin erklärt der alten Frau, dass sie die Gruppe im Wald gefunden hätten und sie friedlich gewesen sei und sie nun entscheiden müsste, was weiter mit den Fremden geschehen soll.

Als die alte Schamanin sich der Heldengruppe zuwendet spricht Helga sie respektvoll an und fragt sie, ob sie die ehrwürdige Urkununna wäre, von der ihr der Druide Kladur erzählt hätte. Er hätte vor einiger Zeit für sie einen Streit geschlichtet hatte. Die Alte muss grinsen und bestätigt dann, die Besagte zu sein. Dann erzählt Helga ihr, dass sie einen anderen Druiden suchen, der seit einem Jahr wohl jenseits des Goblingebietes lebt und von seinen Freunden vermisst wird. Deshalb möchte die Gruppe das Gebiet einfach nur durchwandern.

Die Schamanin überlegt etwas, während sie die Gruppe aus ihren trüben Augen anblinzelt. Wer weiß, was sie dabei tatsächlich sehen kann. Immerhin sind die Goblinschamaninnen magiebegabt! Mit heiserer Stimme fragt sie nach, ob die Gruppe wirklich in das „böse Streitgebiet“ möchte. Der Ort ist für die Goblins tabu und der Stamm versucht jeden davon abzuhalten, dort hinzukommen. Dort schläft etwas Furchtbares, was nicht geweckt werden darf.

Helga sieht ihre früheren Überlegungen bestätigt. Sie erzählt der Schamanin, dass das Fruchtbare wohl doch schon ausgebrochen ist, denn die Auswirkungen sind bereits am großen Fluss am Ende dieses Flusses angekommen und macht die Menschen dort wütend. Und der gesuchte Druide mit Namen Seffel war aufgebrochen, um dieses Furchtbare zu suchen und auszumerzen, wenn das geht, um der Streiterei dort unter den Menschen ein Ende zu bereiten. Die Gruppe ist nun hier, um ihn dabei zu unterstützen.

Die Schamanin überlegt einen Augenblick. Dann meint sie, dass sie eine Ausnahme für die Gruppe zulassen würde. Dazu gibt es aber zwei Bedingungen. Zum einen dürfen sie nur den Gesuchten aus dem Gebiet herausholen, und zum zweiten müssen sie vorher eine Gruppe Holzfäller überzeugen, die Gegend wieder zu verlassen, die sich an einer anderen Stelle in der Nähe des Goblingebietes niedergelassen haben. Sobald die Holzfälle wieder nach Norden gehen, würden die Goblins die Gruppe in das Streitgebiet durchlassen, um den Freund zu holen!

Helga übersetzt nun ihren Gefährten das Gespräch mit der Schamanin und erklärt die beiden Bedingungen. Sie berichtet auch, dass die Goblins das Quellgebiet als „böses Streitgebiet“ bezeichnen, was die Vermutungen der Gruppe ja bestätigt. Die Goblins wollen die Gruppe allerdings nur Seffel holen lassen. Den Ursprung des Streitgebietes zu ermitteln möchten die Goblins nicht zulassen. Aber zuerst müssen die Holzfäller zum Aufbruch bewegt werden, warum auch immer die gerade hier arbeiten wollen.

Die Freunde beraten sich kurz, wie man die Holzfäller bewegen könnte, und dass es ein Problem sein kann, dass die Goblins die Gruppe nur Seffel holen lassen will. Aber da muss man halt sehen, wie sich die Situation dann ergibt, wenn man erst mal dort ist. So erklären sich alle einverstanden und Helga bestätigt dies der Schamanin wieder auf Goblinisch.

Die winkt nun eine junge Goblinin heran und lässt für alle einen Becher Schnaps austeilen. Helga und die Schamanin trinken, Sahania nippt und muss furchtbar husten. Karim tut nur so, als ob er nippen würde und verzieht das Gesicht zu einem gequälten Lächeln. Dann werden große Platten mit allerlei Gebratenem, Gesottenem und sonst wie zubereitetem vom Schwein aufgetragen. Die Schamanin greift sich gleich eine gegrillte Keule und beißt herzhaft rein. Karim nimmt etwas von der pflanzlichen Deko der Platte, die anderen greifen gut zu. Die Speisen sind sehr lecker zubereitet und werden nach und nach auch zu den anderen Bewohnern des Ortes durchgereicht. So gibt es ein sehr dekadentes Abendessen. Dabei stellt Sahania fest, dass die Schamanin durchaus Gareti sprechen kann.

Dann wird die Gruppe zu einer kleinen Rundhütte gebracht, in der sie übernachten dürfen. Das Pony und der Hund werden versorgt und alle kriechen in die Hütte und rollen sich in ihre Bettrollen. Sahania nimmt ihren Hund lieber mit in die Hütte, damit er nicht über Nacht als Braten entwendet wird.

07.09.2018

Die Gruppe wird zeitig morgens geweckt und von einigen Kriegern durch den Wald Richtung Norden gebracht. Nach einigen Stunden zeigen die Goblins weiter nach Norden und meinen, dass noch etwa zwei Meilen weiter das Holzfällerlager zu finden ist. Die Gruppe folgt der Weisung und erreicht tatsächlich ein kleines Lager.

Es besteht aus vier Zelten, einer Blockhütte und einem Essplatz mit langem Tisch und Bänken. Im Lager laufen 12 Holzfäller herum und sind mit Vorbereitungen für das Mittagessen beschäftigt. Sahania geht vor und begrüßt die Leute, als diese die näher kommende Gruppe entdeckt. Der recht jung wirkende Vorarbeiter erhebt sich vom Tisch, an dem die Holzfäller sich inzwischen hingesetzt haben. Er stellt sich als Fimk vor und bittet höflich zu Tisch, als auch die Gruppe sich vorgestellt hat.

Dann erklärt Karim, dass die Goblins ihnen aufgetragen haben, sie zur Abreise zu bewegen. Marek spricht weiter, dass das Lager schon sehr nahe am Goblingebiet ist und die Rotpelze sich durch die Menschen bedrängt fühlen. Man sollte doch weiter nördlich am Fluss die Bäume fällen.

„Wir haben nicht vor, in das Goblingebiet einzudringen. Wir wollen nur hier unserem Tagwerk nachgehen. Hier können wir gutes Holz schlagen und gut in den Fluss rollen, um es nach Norden zu bringen!“ erklärt Fimk mit fester Stimme. Er scheint so überhaupt nicht bereit zu sein, den Platz zu räumen, als wäre hier etwas besonderes, was er nicht hergeben möchte.

Die anderen Holzfäller reden nun auch auf ihren Vormann ein, dass sie doch gesagt hätten, dass hier Goblins wären und man sich lieber hier fern halten sollen. Der Vormann schaut genervt. Auch die Freunde reden weiter auf ihn ein und schlagen ein neues Lager zwei Meilen weiter Flussab vor. Fimk aber weigert sich standhaft, sein Lager zu verlegen. Er würde sicher auf die Grenze zum Goblingebiet weiter südlich Rücksicht nehmen und die Bäume im Westen und Osten fällen, aber er will diesen Platz nicht verlassen.

Schließlich steht er trotzig auf und zieht sich stapfend in eines der Zelte zurück. Sahania schaut sich kurz die bedrückten Minen der umsitzenden Männer an und geht dem Vormann dann nach zum Zelt. Auch Marek erhebt sich und gibt vor austreten zu wollen. Er verschwindet hinter den Zelten im Wald.

Karim fragt die Leute nach Kasperlion, dem jungen Mann, der vor einiger Zeit von Holzfällern aus dem Wald gerettet wurde. Tatsächlich erzählen die Männer, dass Fimk den halb verhungerten Mann weiter im Süden aus dem Wald hergebracht hätte. Sie haben ihn etwas aufgepäppelt und dann nach Beilstadt gebracht. Sie hatten auch versucht, das als Grund zum Aufbruch des Lagers zu nutzen, aber Fimk ist hart geblieben und hat nur einige Männer mit dem geschwächten Jungen nach Norden geschickt. Mit verlegenen Blicken zum Zelt des Vorarbeiters löffeln die Männer nun schneller ihren Eintopf auf, um weiterzuarbeiten. Sie fürchten Fimks Zorn, wenn er wiederkommt.

Karim fragt nach dem Verhältnis der Leute zu ihrem Vormann. Sie erzählen, dass sie früher von einem alten, sehr erfahrenen Mann geführt wurden. Er hat ihnen viel beigebracht. Fimk ist ein sehr fleißiger und geschickter Holzfäller, der schon immer mehr schaffte als die anderen. So hat der Alte Fimk schon früh als Stellvertreter bestimmt und als er verstarb haben sie sich geeinigt, Fimk als neuen Chef zu akzeptieren. Als sie nun auf der Suche nach einem neuen Arbeitsgebiet hier herkamen, hat Fimk genau diesen Platz als Lager bestimmt und ließ sich davon auch nicht durch die Gerüchte über die Goblins hier am Oberlauf des Ornib abbringen. Selbst die verwirrten Schilderungen des aufgefundenen Jungen haben ihn nicht erweichen können, wieder weiter nach Norden zu ziehen. „Er ist schon ein harter Hund!“

Sahania steht einen Augenblick vor dem Zelt und überlegt, wie sie anklopfen soll, ruft dann aber einfach „Klopf, klopf!“. Von innen kommt ein kurzes „Moment!“, dann lässt Fimk sie herein.

„Gibt es einen Grund, warum Sie so herummotzen?“ fragt sie den für einen Holzfäller recht schmalen Vormann.

„Ach, die wollen wegen der Goblins nicht richtig arbeiten!“ erklärt der mit einer Kopfbewegung zu den Leuten am Tisch draußen im Lager.

„Das ist ein Vorwand, kein Grund!“ meint die Halbelfe dazu.

„Denke ich auch!“ grummelt Fimk.

„Aber zwei Meilen nördlich sind doch auch Bäume!“ schlägt Sahania als Kompromiss vor.

„Ja, sicher sind da auch Bäume!“ brummt der Holzfäller weiter. Seine Leute liegen ihm schon die ganze Zeit damit in den Ohren, dass sie sich vor den Goblins fürchten. Erst recht, seit er den verwirrten Jungen dort gefunden hat. Aber soll er deshalb hier alles abreißen und Zeit und Kraft ausgeben, nur wegen irgendwelchen Geschichten. Wie steht er denn dann da. Er hat es nun mal so beschossen und nun wird es so gemacht!

In dem Moment tritt Marek durch die Zelttür herein und brummt in seiner tiefen Stimme: „Wie das aussieht? - Als ob ihr ein weiser und überlegender Anführer seit!“

Fimk macht einen kurzen Satz und gibt einen spitzen Schreckensschrei von sich, als der große, breitschultrige dunkle Golgarit auf einmal im Zelt steht. Sahania und Marek schauen sich an.

„Das war aber nicht herrenartig!“ stellt Sahania fest.

Fimk schaut sie entsetzt an. „Man wird sich doch wohl noch erschrecken dürfen!“ stammelt er. „Damit habe ich doch nicht gerechnet!“

„Seit Ihr ein Mädchen?“ fragt Marek den Holzfäller mehr aus Spaß.

Der wird puderrot und scheint sich irgendwie aufzulösen. Die Züge wirken auf einmal recht weiblich und Marek staunt nicht schlecht.

„Euer Ernst jetzt?“ raunt der Golgarit in das Gesicht der ertappten Fimk.

„Was soll ich denn machen?“ stammelt die Holzfällerin nun. „Ihr kennt doch die Leute hier und ihre festen Vorstellungen von Geschlechterrollen. Aber ich bin gut in dem was ich tue! Die würden doch nie wieder auf mich hören!“

„Ihr geht jetzt da raus und erzählt Euren Leuten, dass Ihr in Eurer Weisheit noch einmal darüber nachgedacht habt, dass es wohl doch besser ist, das Lager weiter nördlich am Fluss aufzuschlagen und dort zu arbeiten. Ich wollt nicht, dass etwas passiert und jemand zu Schaden kommt.“ schlägt Marek vor.

„Meint Ihr?“

„Eure Leute haben einfach Angst. Die werden Euch dankbar sein.“ erklärt der Golgarit weiter. „Wir werden Euch nicht verraten, aber Ihr solltet Euren Leuten die Wahrheit sagen. Die kommt sowieso irgendwann an Licht.“

„Ich mache das jetzt schon so lange. Ich bin es inzwischen gewohnt!“ winkt Fimk ab. „Aber Ihr habt Recht. Ich werden das Lager verlegen lassen.“

Damit erhebt sie sich, zieht ihre Kleidung glatt und geht festen Schrittes aus dem Zelt. Die beiden Helden folgen ihr. Sie stellt sich an den Kopf des Tisches und spricht mit fester Stimme:

„OK. Mit dem Segen der Götter und um den Frieden zu wahren zwischen den Menschen und den Goblins, habe ich mich weise dazu entschlossen,“ erblickt in die Gesichter der Freunde, die neben ihm stehen, „Dass wir unser Lager hier abbrechen und wieder weiter Richtung Beilstadt ziehen!“

Sofort wird die gedrückte Stimmung am Tisch hell und die Leute springen auf, um die Anweisungen ihres Vorarbeiters zum Abbruch des Lagers entgegenzunehmen. Mit befehlsgewohnter Stimme schickt Fimk die Leute alle Dinge, außer der Blockhütte, zu verpacken, dass nur noch die Zelte für ein letztes Nachtlager stehen bleiben. Die Freunde helfen ihnen und verbringen die Nacht gemeinsam mit den Holzfällern.

Früh am nächsten Morgen werden alle aus den Betten gebrüllt und nach einem leichten Frühstück mit Brot und Käse greifen die Holzfäller ihre Sachen und machen sich auf den Weg nach Norden. Die Gruppe packt ebenfalls ihre Sachen und gehen zurück zu den Goblinkriegern, die an der Grenze auf sie gewartet haben, um ihren Erfolg zu vermelden. Als sie in das Lager kommen, weiß die Schamanin komischer Weise bereits, dass die Holzfäller aufgebrochen sind.

Sie gibt der Gruppe nun offiziell die Erlaubnis in das „böse Streitgebiet“ zu gehen, weißt aber noch einmal darauf hin, dass sie dort nur den vermissten Seffel auflesen dürfen und es sofort wieder verlassen müssen.

Vorsichtig fragen die Freunde die alte Frau, ob sie noch mehr über das Streitgebiet weiß. Sie erzählt, dass es schon so lange tabu ist, dass kein Goblin mehr genaues darüber weiß. Die Höhlen schützen die Goblins meist vor den Auswirkungen, aber manchmal sucht die Streitsucht auch sie heim und es gibt viel Ärger, bis es sich wieder beruhigt. Außerdem sind zwar einige Leute trotz der Wache der Goblins dort hingelangt, aber niemand ist zurückgekommen, um von dort zu berichten. Es gibt nur eine uralte Goblin-Sage von einem mächtigen uralten Wesen, was im Herzen dieses Landes in einem tiefen Schlaf liegt, und man sollte es tunlichst nicht wecken oder stören. Von schlagenden Bäumen wissen die Goblins nichts.

Marek hat richtig Furcht, das Gebiet zu betreten, und möchte am liebsten Seffel sich selber überlassen. Sahania und Karim erinnern ihn an Kasperlion, der dort war und durchaus von dort zurück ist. Und er hat ja auch einiges erzählen können, was ihm dort begegnet ist, auch wenn er keine Ortsangaben machen konnte, weil er sich heillos verirrt hat.

Die Schamanin lässt die Gruppe eine weitere Nacht im Dorf schlafen und wird ihnen einige Krieger mitschicken, die sie bis zur Grenze begleiten werden. Aber kein Goblin geht dort hinein! Sie kennt auch keinen Schutz vor der Streitsucht.

Nun grübelt Marek über das Verirren in der Wildnis nach. Alle überlegen, wie man sich einen Weg im Wald markieren kann, damit man wieder heraus findet. Helga zeigt ihren Südweiser vor, der dort sicher zuverlässig arbeiten wird. Kasperlion wurde von seinen Leuten getrennt und irrte ohne Wasser und Nahrung umher. Das wird den Helden sicher nicht passieren. Sie müssen nur aufpassen, dass sie nicht miteinander in Streit geraten. Marek zieht sich zum Gebet zurück, statt sich zum Schlafen zu legen. Auch Karim sucht Rasthullas Rat.

Als Marek morgens erwacht erinnert er sich an drei kurze Bilder, die ihm wie eine Vision erschienen sind: ein blutiger bewaldeter Hügel, auf dem unzählige Kämpfer aus Andergast und Nostria herumliegen; einen güldenen weiblichen Brustharnisch, einfach aber meisterhaft elegant gearbeitet, einer Rondra würdig; ein enger Kriechgang, von Wurzelwerk umwuchert, der gerade in die Erde führt. Er erzählt den anderen davon, bevor die Bilder in der Erinnerung verblassen.

Alle haben irgendwie recht gut geschlafen und fühlen sich frisch. Nur wie sie die Sache jetzt angehen, wissen sie noch nicht. Es folgt ein tiefes Grübeln, wie man den von Kasperlion beschriebenen See mit der rothaarigen Fee finden kann, wo in der Nähe die Finsterstelle ist, an der Seffel ihn auflas und dann wieder zurück kommt. Schließlich erinnern sie sich, dass die Holzfäller ja beschrieben haben, von wo Fimk den Jungen aus dem Wald angeschleppt hat, was ja gerade etwas über eine Woche her ist. Der wird sicher deutliche Spuren auf seinem Weg hinterlassen haben, da er ja ohne irgendwelche Vorsicht durch die Wildnis geirrt ist.

Sie machen sich also erst einmal auf den Weg zurück zum ehemaligen Holzfällerlager und gehen dann in die von den Leuten gewiesene Richtung. Schon bald findet Sahania umgeknickte Zweige und Fetzen von Kasperlions Kleidung, die zeigen, wo er aus dem Wald gestolpert ist. Sie folgen bis zum Abend den überall verstreuten Spuren des umherirrenden Jungen entgegen dessen Wanderweg. Sie finden unterwegs allerdings keine Gelegenheit, die Wasserschläuche aufzufüllen. Schon am Nachmittag wird der Wasservorrat knapp und die Konzentration schwieriger. Trotzdem findet Sahania zuverlässig den Weg und tut am Abend einen guten Lagerplatz für die Nacht auf. Marek flitscht noch mit seinen Gummis, dann wird das Abendessen zubereitet und die Nachtwache eingeteilt. Marek beginnt und hält sich mit seinen Gummis sehr zuverlässig wach.

Dann ist Sahania dran, die wieder einmal zuverlässig einpennt...

20.09.2018



Und dann hat Helga eine Eingebung: Kasperlion berichtete, dass ihn Soldaten zum Krieg überreden wollten, er sich aber weigerte. Er war durchaus in der Feenwelt. Er floh und geriet in den Dunkelwald mit vielem Wurzelwerk – muss sich irgendwo in dem Tal befinden. Dort ist er Seffel begegnet, der ihm heraushalf. Der Druide ist seit einem Jahr hier und hat den Durchgang gefunden. Darüber hat er Kasperlion wieder aus der Globule herausgelassen. Das hat die Fee mitbekommen und sein Wissen gelöscht.

Je nachdem, welche ihrer Kampftruppen Verstärkung braucht, als dessen Feenkönigin spricht sie die Neuankömmlinge an. Als letztes kamen die Jäger, die wurden den Nostrianern zugeschlagen. Die Gruppe ist jetzt für die Andergaster dran. Das göttliche Wunder, was den Kriegsausbruch vor einigen Wochen verhinderte muss die Fee sauer gemacht haben, so dass sie das Streitlevel angehoben hat. Vermutlich hat vor Urzeiten die echte Rondra die kriegslustige Fee in die Globule gesteckt, um sie aus der Welt zu schaffen. Sie hat aber über den Blutulmenbaum einen Weg gefunden, die Welt wieder zu beeinflussen. Ob man den mit Brandpfeilen auf der Weltlichen Seite abfackeln kann??? Kann man in den Turm schleichen und der Fee dort ihre Rüstung stehlen, so dass sie ihre Macht verliert???