Asrael

Kuraiko

O´Nunu

Saphira

Heinrich Wallenstein

Larissa Kraft

Entflohener Reborn-Mediziner und Flying Doctor

Japanische PR-Spezialistin mit psionischen Fähigkeiten

Primal Scout

Kampf-Mutantin aus Okton

Alpha Soldat der gerne Offizier wäre

Alpha Technikerin

14.07.2017

Kuraiko, O´Nunu und Saphira üben im auf Einhorn umgestylten Raum einen Kriegstanz der Primal.

Da klingelt das Telefon und Asrael wird zum Abheben genötigt. Es ist ein Heinz, der Kuraiko zur Unterhaltung anheuern will. Nach Rücksprache erzählt er, dass er für seinen Club ca. 2 Stunden Hintergrundmusik benötigt. Dazu möchte er sich sie anhören. Er soll mal gleich herumkommen.

Sie ruft kurz bei von Tannenberg an, ob sie ein Musik Engagement annehmen darf. Wenn es nur ein Tag ist, bekommt sie frei.

Dann klingelt Heinz. Er ist ein schwarz-schillernd gekleideter Künstler-Typ, der etwas warm anhört. Er lässt sich von ihr Klassik Pop und Primalethno vorspielen. Beim Primalethno laufen die Beiden zur Höchstform auf. Das gefällt Heinz am besten. Er benötigt ein 1-stündiges Programm, dann soll eine Rede gehalten werden. Danach soll noch ½ Stunde Rausschmeißer gespielt werden. Der Termin wäre Samstag 20 Uhr. Kuraiko handelt 50.000,- für das Team und Kostüme und Catering aus. Die Kostüme sollen dem gehobenen Publikum angemessenes Tres Chic sein. Er hat aber kein Schaubild dabei. Man wies sich einig und Heins schwebt davon.

Kuraiko meldet den Termin bei von Tannenberg an und ruft dann Larissa an, ob sie als Sicherheitsdienst am Samstag bei einem Konzert dabei sein möchte. Ja, würde gehen.

Am nächsten Tag kommt Hildegard zum Ausmessen der Kostüme. Sie will für alle sechs Personen die Kleidung ausmessen und hat vier Helfer mit blauen und grauen Stoffen dabei. Dass auch die Sicherheitsdienst ausgestattet werden soll, hatte Heinz nicht gesagt. So wird über Heinz das Vorzimmer von Larissas Vorgesetzten verständigt, dass sie sofort da sein soll. Dann geht das Vermessen los und man entscheidet sich für ein Dunkelblau für die beiden Künstler und Dunkelgrau für die vier Sicherheitsleute. Dann beginnt ein ausgedehntes Styling-Gespräch über den passenden Schnitt zum Musikinstrument. Nach aufregenden drei Stunden Fashion-Action ziehen sie ab. Als auch Heinrich wieder abziehen will, braucht Larissa noch eine Aufputschpille. Heinrich drängelt und Asrael gibt ihr einen Spezialkaffee, der richtig wach macht.

Wieder im Büro setzt sie sich an die Analyse der Karte in den Blumen. Die Schrift ist unbekannt, aber das Geschäft, welches die Blumen geliefert hat, findet sie. Sie bekommt am Telefon keine Auskunft, Also geht sie hin, Die Verkäuferin beschreibt einen schwarzhaarigen, 20 Jährigen Mann im Anzug, der die Blumen bar bezahlt hat und die Pralinen dazulegte. Die Bewegung wirkten zwischenzeitlich mechanisch, irgendwie.

Sie geht heim und fällt ins Bett. Als sie erwacht ist es Freitag. Auf der Arbeit kann sie keinen Kollegen entdecken, der auf die Beschreibung passt.

Am Nachmittag werden die Uniformen anprobiert. Hildegard kommt mit drei Helfern und drei Kleiderständern. Die Sachen sind super.

Am Samstag kommen die Freunde pünktlich zum Club. Es stehen zwei Wachen von der Tür, die Kuraiko nach ihrem Namen fragen. Dann zieht Heinz Kuraiko rein und zerrt sie in den Umkleide. Man macht sich kurz fertig und wird dann schon von Heinz auf die Bühne geschoben. Sie können gerade noch stimmen, dann soll es losgehen. Sie beginnen mit ruhigen Klängen, während die ersten Gäste in den Raum kommen. Es kommen 20-30 Offiziere mit Abzeichen der gleichen Kampftruppe. Wohl ein Veteranentreffen. Nach einer Stunde gibt Heinz Zeichen, dass nun gut ist. Kuraiko und O´Nunu spielen noch einen Schluss und gehen.

Eine Kellnerin holt alle ab und bringt sie in die Umkleide und schließt die Tür. Man hört nichts mehr. Als sie die Tür etwas öffnen hört man einen Offizier zu seinen Kameraden reden. Sofort ist die Kellnerin da und fragt was fehlt.

Die Toilette?

Da, bitte.

Sie schließt die Tür wieder. Man macht sich grübelnd an das Buffet.

Nach 1 ½ Stunden geht die Tür wieder auf und man hört noch den Schlussapplaus, dann gehen alle wieder auf die Bühne und Kuraiko und O´Nunu spielen den Imperial March. Nach 10 Minuten sind alle Offiziere im Vorraum. Da hört man von Außen Sturmgewehrfeuer. Schon stolpern drei blutende Offiziere wieder in den Saal und das Gewehrfeuer kommt näher. Die vier Leibwächter stürmen in den Saal und wollen nach den Angreifern sehen. Larissa wird von einem Querschläger getroffen. Asrael kann sie aus dem Weg ziehen und versorgen.

Kuraiko will erst zum Gefechtslärm Inglorious Basterds spielen, dann legt sie aber doch das Instrument weg und versucht das Bühnenlicht zu löschen. Das klappt leider nicht. Also baut sie sich in ihrer ganzen Präsenz auf und stapft sauer auf die Saaltüren zu.

Saphira will schauen, ob man durch den Hinterausgang rauskommt. Vermutlich haben die Attentäter auch hier jemand zum Abfangen Flüchtender platziert. Saphira würde das auf jeden Fall so machen. Aber sie hat ihre Fernwaffen nicht dabei. Frustriert schaut sie, ob sie jemand von den Verletzten aus der Schussbahn bekommt.

Kuraiko baut sich nun in den Saaltüren auf. Schwarz Vermummte schießen wahllos auf die in Deckung flüchtenden Offiziere. Viele Tote liegen in ihrem Blut.

„Ich bin Kuraiko Nagashimi. Hört sofort auf zu schießen. Wenn ihr was zu sagen habt, höre ich Euch zu!“

Die Kerle lassen die Waffen sinken und glotzen. Die letzten Überlebenden schleppen sich stöhnend in Sicherheit.

„Diese Offiziere stehen unter meinem Schutz. Also redet, wenn ihr was zu sagen habt!“ brüllt sie die glotzenden Typen an. Einer von ihren macht eine Handbewegung und alle Schwarzen verdrücken sich. Wild atmend bricht Kuraiko im Saal fast zusammen.

Nun werden alle Überlebenden Notversorgt, während von draußen Polizeisirenen zu hören sind und sich der Club schnell mit Sicherheitskräften füllt...

11.08.2017

Die Gruppe konnte 35 Offiziere retten, 16 Leute sind tot. Heinz, der hinter seiner Bar in Deckung gegangen war, lebt auch. Seine fünf Kellner und die Serviererin haben sich ebenfalls in Sicherheit gebracht und kommen jetzt vor.

Es kommen 20 SEK und sechs Polizisten in den Club. Der Leiter des SEK geht wieder raus um ans Funkgerät zu gehen. Es kommen Sanitäter herein und übernehmen die Verletzten. Kuraiko hat sich einen ca. 60 jährigen General gesucht, um den sie sich besonders kümmert. Er heißt Alfred Müller.

Als die ersten Sanitäter mit den schwerst verletzten abfahren kommen mehr Sanitäter nach und Feldjäger und von Tannenberg treten ein. O´Nunu übergibt noch einige Verletzte, wird aber von den Sanitätern gern ignoriert.

Heinrich wispert Larissa noch zu, sie soll sich das Abzeichen merken und später nachforschen. Dann salutiert er vor von Tannenberg. Der fordert dann einen Bericht von ihm. Heinrich erzählt. Dann fragt von Tannenberg Frau Kraft, die den Überfall auf so eine Versammlung merkwürdig findet. Dann fragt er einen der Offiziere, der seine Perspektive schildert. Über die Ninjas weiß keiner was. Von Tannenberg geht nun wieder.

Heinrich geht dem SEK-Chef nach, der gerade mit der Videozentrale redet. Man hat einen Transporter gefunden, der von den Ninjas genutzt wurde, allerdings leer. Heinrich bittet bei der Verfolgung mitzumachen. Geht klar. Er ruft die Gruppe zusammen. Nur Kuraiko bleibt und sichert die Instrumente.

Als die anderen weg sind und die letzten Polizeileute die Toten einpacken, redet Kuraiko mit Heinz, der nervlich fertig ist. Er hat eine Limousine für die Heimreise der Gruppe bestellt. Dann schaut er die Trümmer an und jammert, dass er dringend Fegen muss. „So viel Gewalt und Blut!“ stöhnt er. „Worüber haben sie denn geredet?“ versucht Kuraiko ihn auszuhorchen. Aber er befürchtet Repressalien der Gäste, wenn etwas herauskommt. Seine Diskretion ist sein Kapital. Er befürchtet ohnehin die Berichterstattung über den Terroristenanschlag, die ihn ruinieren könnten.

Aus dem aufgelösten Heinz ist nichts herauszubekommen. Also packt Kuraiko weiter die Instrumente und findet in einer Trommel ein Loch und eine Kugel, die sich darin verfangen hat. Die sichert sie mal.

Im SEK-Wagen ist es ordentlich eng. Bei dem gestellten Wagen springen die SEK raus und verteilen sich. Der Wagen ist bei Seite geschoben. Die Täter sind durch den Boden in einem Gully verschwunden. Der SEK-Chef ordert vier seiner Leute und lässt sie absteigen. Heinrich schickt Asrael mal in die Luft um die Umgebung zu beobachten. Dann warten sie auf den Download des Kanalplanes, wo die Täter hin sein können.

O´Nunu schaut sich den Transporter an. In der Bodenplatte, die den Ausstieg verdecken würde, ist ein ca. 5 cm großes Kupferabzeichen eingeklemmt. Sie kann es aus dem Spalt bergen. Es sieht wie ein altmodischer Helm aus.

Larissa schaut mal in den Datenbanken nach dem Einheitsabzeichen der Offiziere. Die Einheit war bis vor 20 Jahren als Kommandos im Süden des Alphakonsortiums eingesetzt und wurden dann aufgelöst. Inzwischen sind wohl alle Überlebenden von damals Offiziere geworden.

Asrael entdeckt einen Lagerkomplex, unter dem die Kanalisation hindurchführt. Er meldet sie Heinrich. Der will dort nach den Tätern sehen. Der SEK will auf seine Leute warten, also ruft Larissa ein Taxi. O´Nunu bringt Heinrich das Abzeichen. Der schaut es sich aufmerksam an.

Während die Gruppe unterwegs ist, schaut Asrael sich in dem Lagerkomplex um. Eine Druckerei ist in Betrieb. Alle anderen Hallen sind dunkel. Als die Gruppe ankommt,, schauen sich alle um. Larissa fragt den Vorarbeiter nach fremden Leuten auf dem Grundstück. - Nö!

Auf dem Gelände sind keine Spuren von Ein- oder Ausbrechern zu finden. Schließlich entdeckt Asrael, wie ein LKW bei der Druckerei verfährt. Ware einlädt und der Laderaum von innen verschlossen wird. Es sind also Leute darin! Das ist nicht normal. Asrael meldet es und Saphira versucht auf das Fahrzeug aufzuspringen, rutscht aber zwei Kurven später ab. Asrael verfolgt den LKW, verliert ihn aber.

Heinrichs Nachfrage im Lager ergibt dass die Lieferung zu Fa. Henkel soll und die Leute an Bord als Ladehilfen dabei sind. Asrael sieht bei Henkel sieben LKWs entladen,

Na, ob das stimmt?

Heinrich ordert alle zu 10 hundert Uhr zum Treffen. Dann schickt er alle, sich etwas auszuruhen.

Nach sehr kurzem Schlaf geht Larissa zu einem Kollegen, der Überwachung Namens Harry. Sie plinkert ihn an, die Bilder vom Überfallort zu erhalten Der wird sich bemühe für den Held Heinrich die Daten zu besorgen Sie soll in ½ Stunde wieder kommen.

Kuraiko bearbeitet ihre Aufnehmen des Überfalls. Sie holt ihre Computer vor, besorgt sich weitere Wechselplatte. Sie macht erst mal Sicherheitskopien, Dann schneidet sie aus der offiziellen Version die peinlichen Szenen zwischen den Charakteren raus. Besonders Heinrichs „Abwesenheit“. Schließlich ist sie mit ihrem Werk zufrieden. Sie speichert ein Special von ihren Szenen mit dem alte General.

Heinrich spricht bei von Tannenberg vor. Der ist enttäuscht über die bisherigen Misserfolge. Heinrich fragt nach den Infos über die alte Einheit, zu denen er keine Sicherheitsfreigabe hat. Von Tannenberg wird sich bemühen.

Als Larissa ihre Aufnahmen abholt, verspricht sie, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihm eine Gefalle zu erfüllen. Ihr Anruf bei der Lagerhausgesellschaft ist erst mal erfolglos. Sie braucht eine offizielle Beschlagnahmung.

Dann ist es 10 Uhr. Alle sitzen pünktlich im Besprechungsraum. Larissa hat Bilder, wie die Leute in die Autos einsteigen. Sie sind vermummt und mit Alphasensen bewaffnet. Es sind fünf Attentäter, sehr athletisch, mit Militärgebaren, wirken jung, ca. zwei Jahre Ausbildung. Abzeichen tragen sie am Kragen.

O´Nunu hat eine Patrone aus ihrer Trommel entnommen. „Kann man da die Waffe finden?“ Heinrich wird sie ins Labor bringen. Dann werden die Filme noch mal genau durchgesehen, ob noch andere Merkmale zu finden sind. Der schwarze Wagen fuhr vor. Warten etwa acht Minuten und sind dann in den Laden gestürmt. Sie kannten den Ablauf. Es gibt keine Aufnahmen, wo der Wagen herkam. Die Typen sind auf ihrer Flucht wieder gefasst und planmäßig.

O´Nunu meint, es könnten die Kinder der letzten Gegner der Einheit gewesen sein, die jetzt Rache wollen. Die Waffen stammen wohl aus Schlachtfeldverlusten. Die Einheit war ja im Mittelmeerraum eingesetzt. Italiener auf Vendetta?

Kuraiko macht sich mit Saphira zurecht und geht mal öffentlich Kaffee trinken, damit die Terroristen sie kontaktieren könnten, wie sie es angeboten hatte. Sie diskutieren über die neuesten Einhorn-Produkte.

Heinrich durchforstet alle Datenbanken nach dem Symbol findet aber nichts. Auf den Abzeichen ist DNA eines 23jährigen Südländers zu finden.

Ein 10jähriger spricht Kuraiko an und fragt nach einem Autogramm. Dabei gibt er ihr einen Zettel mit der Adresse einer Bar in zwielichtigen Ecken der Stadt. Da sollte man nicht alleine hin. Sie benachrichtigt die anderen.

06.10.2017

Nach Austausch alle Infos per Telefonkonferenz gehen Kuraiko und O´Nunu ins Krankenhaus um General Müller zu besuchen. Die Anderen werden die Umgebung der Bar auskundschaften.

Im Krankenhaus werden die beiden Mädels ab gecheckt und dann von einem Pfleger in das Obergeschoss gebracht, wo der General liegt. Er lässt Kuraiko hinein. O´Nunu bleibt neben der Tür stehen und fragt den Pfleger nach einer Vase für den Strauß, die sie dann rein reicht. Dann stellt sich der Pfleger gegenüber der Tür auf und schaut misstrauisch zur Primal.

Drinnen befragt Kuraiko den General nach den Ereignissen des Überfalls. Der beschreibt wie er mit seinem Adjutanten zur Veranstaltung gefahren ist und den Abend genossen hat, bis vor der Tür das Durchladen der Alphasensen zu hören war. Er erinnert sich dann noch, wie die anderen Kameraden fielen und er in den Saal geflohen ist, um von dort die Angreifer zu stellen. Und dann ist ihm der mutige Auftritt von Kuraiko in Erinnerung geblieben.

Dann fragt sie ihn, was das für eine Veranstaltung war. Die Gruppe trifft sich unregelmäßig um die alten Kameraden zu treffen. Es wurden keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Als sie nach den Ereignissen vor 20 Jahren fragt, meint er erst, das sind sicher einige Sachen gelaufen, die die örtliche Bevölkerung nicht begeistert habe. Als Kuraiko meint, dass es Südländer waren, die den Überfall gemacht haben, wird er steif und dreht sich weg. Er scheint genau zu wissen, was da passiert ist. Er fragt nun, woher sie das weiß. Jetzt erklärt sie ihm, dass das Kommando sie und ihre Gruppe als Ermittler eingesetzt hat. Sie gibt ihm ihre Karte, dass er sich melden kann, wenn ihm noch was einfällt.

Vor der Tür hat O´Nunu den Pfleger J. Maier inzwischen nieder gestarrt Eingeschüchtert bringt er die Frauen wieder runter und lässt sie auschecken.

Die Männer sind an den Stadtrand von Neu-Berlin gefahren, wo sich die finsteren Typen mit den zwielichtigen Typen treffen. Überall Gang-Tags. Die Bar ist in einem dreistöckigen Gebäude mit externen Feuertreppen auf der Rückseite. Asrael tarnt sich und beginnt die Notausgänge und die Zugangsstraße mit Kameras zu bestücken. Dann wird auch die Vorderseite überwacht und der Dachbereich ausgeleuchtet. Jetzt kann keine Fliege mehr auf einer Fensterscheibe landen, ohne dass es gefilmt wird. Dann wird noch die Nottreppen mit Schockern vermint und drei Gullys mit Bewegungsmeldern versehen. Eine Kamera ist über und wird mit rein genommen.

Drinnen sieht das Gebäude deutlich nobler aus. Eine Anzeigetafel im Eingangsbereich weist auf einen Arkade-Event in der Spielhalle im 2. Stock hin. Außerdem ist im 3. Stock eine Shisha-Lounge, die einige Sorten im Angebot haben. Und im Erdgeschoss ist eine große Bar mit allem an Alc, was so gebraut wird. Sie platzieren die letzte Kamera in einer nicht überwachten Ecke bei den Toiletten. Dann schauen sie sich alle Stockwerke an und sehen, dass es keine Spelunke ist, sondern ein echtes Freizeit-Center. Es werden noch Spielgeräte aufgestellt und in der Raucher-Lounge wird der Dunst gut abgesaugt. Freundliches Personal sorgt für ein gewisses Niveau unter dem Publikum. Sie schauen sich noch um, bis das Personal sie mit Angeboten belästigt. Dann gehen sie mit dem Gedanken an ein Hackerangriff auf die Überwachung der Kneipe.

Man trifft sich in der Alpha-Kantine und bespricht sich. Dann geht Heinrich zu von Tannenberg, um die Akteneinsicht zu bekommen.

Von Tannenberg hat die Akten bekommen. Die Einheit war recht wild. Sie ist in Italien stationiert gewesen und war dort mit Sicherheitsaufgaben betraut. Kampf gegen Separatisten und so. Sie haben in einem Dorf die Beförderung eines Kameraden gefeiert. Dabei kam es z einem Scharmützel, was 300 Zivilisten das leben gekostet hat. Die Einheit wurde aufgelöst und Strafversetzt. Sam Cooper – Adjutant/Stellvertreter des Kommandanten der alten Einheit.

Von Tannenberg kennt den Müller nicht persönlich Der war damals Hauptgefreiter. Er muss sich auf jeden Fall an den Vorfall erinnern. Das Dorf heißt Livorno und hatte vorher 750 Einwohner. Heinrich unterrichtet von Tannenberg noch, dass General Müller explizit gefragt hat, wer die Gruppe geschickt hat. Der könnte seine Geheimdienste gegen die Ermittlungen aktivieren. Es muss doch Aufzeichnungen geben, wer genau da gestorben ist, und wer überlebt hat.

20.10.2017

Heinrich kommt wieder zur Gruppe und berichtet von der Akte. Die Rächer von Rom sind also die Rächer von Livorno. Die Gruppe fährt in Kuraikos Wohnung und Larissa richtet auf einem der Computer die Aufnahme der Überwachungskameras ein. Alles wird jetzt aufgezeichnet.

Man kann den Nachmittagsbetrieb beobachten. Lieferanten fahren vor und bringen Waren. Man sieht mehr Leute rein kommen, als gehen. Nun fehlt nur noch die Verbindung zu den hauseigenen Kameras. Larissa geht mal zum AIS und fragt nach einem Onlinezugang.

O´Nunu schnappt sich ihre Waffen und sucht sich auf der Rückseite einen Platz im Nachbargebäude und richtet im 1. Stock ein Scharfschützenplatz ein. Asrael installiert noch ein Warnlicht, dass sie nicht überrascht werden kann.

Larissa betritt das Großraumbüro des AIS. Hier stehen eine große Zahl Schreibtische mit Papier und Akten belegt herum. Dazwischen sind eine Menge munterer Mitarbeiter beiderlei Geschlecht am arbeiten. An der Tür zu einem abgeteilten Büro steht „Lt. Svenson“. Gerade will sie die Tür anpeilen, da kommt ein junges Mädchen auf sie zu und hält sie auf.

„Kann ich Ihnen helfen?“

„Nein, danke. Ich möchte nur zu Leutnant Svenson.“ antwortet Larissa schnell.

„In welcher Angelegenheit?“

„Heinrich schickt mich!“ entgegnet Larissa und geht weiter zur Tür.

„Welcher Heinrich?“ Das Mädchen schaut sie fragend an.

„Na, unser Heinrich. Heinrich Wallenstein, der Held!“ Larissa versucht so verständnislos wie möglich zu schauen.

„Äh, bitte setzen Sie sich doch dort einen Augenblick hin. Ich werde Sie anmelden!“ Die Bürogehilfin lenkt Larissa nun energisch zu einer Wartebank an der Wand um, wo die sich erst mal setzt, während die junge Frau im Büro von Lt. Svenson verschwindet.

Sie hört, dass die junge Frau sie als Adjutantin von Heinrich Wallenstein ankündigt. Svenson räumt knirschend etwas Zeit ein und die Helferin lässt Larissa nun in das Büro ein.

Svenson ist ein echter Soldat. Die Wand ist mit allerlei Auszeichnungen dekoriert und das Büro militärisch streng eingerichtet. Larissa stellt sich als Datenverarbeiterin im Auftrag von Heinrich Wallenstein vor und schildert von der Notwendigkeit der Überwachung des Spielkasinos im Randbezirk. Sie hat etwas Schwierigkeiten, das genaue Gebäude zu bezeichnen, kommt aber schließlich zum richtigen Ergebnis. Sie benötigt einen Zugang zu den hauseigenen Überwachungskameras, um das Geschehen zu beobachten.

„Es ist sehr wichtig!“ klappert sie den Soldaten mit ihren großen Augen an. Der fasst das Gestammelte noch einmal zusammen und schaut sie dann prüfend an.

„Wollen wir mal sehen, was wir für den glorreichen Heinrich tun können.“ meint er dann und begleitet Larissa freundlich aus seinem Büro, quer durch den Raum zu einer anderen Tür. Hier bedient er einen Handabdruckscanner und lässt sie in einen abgedunkelten Raum. An einem Tisch sitzen zwei Frauen an Computern und tippen. Als sie sich nähern stehen die Beiden auf und grüßen militärisch. Lt. Svenson erklärt den Auftrag und die beiden Damen beginnen auf ihren Computern zu hacken. Nach etwa 10 Minuten meldet die eine Frau Erfolg und auf ihrem Bildschirm sind Kamerabilder aus den Innenräumen eines Casino-Betriebes zu sehen.

Erfreut lässt sie sich die Zugangsdaten für einen Datentunnel zu den Kamerabildern einrichten und bittet ihn für 24 Stunden aufrecht zu erhalten. Lt. Svenson freut sich geholfen zu haben und lässt Grüße an den Helden Wallenstein ausrichten, während er sie aus dem Raum bringt und von der jungen Frau wieder aus dem Großraumbüro bringen lässt. Aus den Augenwinkeln kann sie noch sehen, wie Svenson zwei andere Mitarbeiter heranruft und ihnen Aufträge gibt.

Larissa fährt nun in die Wohnung von Kuraiko, wo sie ihre Computerzentrale mit allen Monitoren, die sie finden kann, und Kuriosa Riesenbildschirm aufbaut und über ihren Laptop die Überwachungsbilder auf eine Datenplatte speichert. Dann macht sie sich einige Snacks fertig und wartet auf die Action.

Heinrich setzt sich in das Auto der Gruppe und macht die Alphasense klar.

Asrael wird Kuraiko und Saphira in die Location begleiten. Kuraiko und Saphira haben sich in Privatklamotten geworfen und gehen um 19:47 Uhr rein. Die Bar ist bereits halb mit Leuten gefüllt. Auch einige der Gäste sind schon gut gefüllt. Das Publikum ist erstaunlich hochklassig und die Kellner sind aufmerksam und sprechen die beiden Damen gleich an. Kuraiko bestellt gleich mal Cocktails für die Drei. Dann setzen sie sich strategisch günstig hin und beobachten das Publikum.

Nach einer Weile kommt ein Trupp von 7 jungen Männern rein. Sie sind zwischen 20 und 25 Jahre alt. Dazwischen ist der Junge, der Kuraiko den Zettel zugesteckt hatte. Dieser ist ca. 18 Jahre alt, körperlich aber kleiner als die anderen. Sie schauen sich kurz um und gehen dann in den zweiten Stock hinauf.

Larissa kann auf den Kamerabildern sehen, wie die Gruppe zu einem „Space-Invaders“-Automaten geht und davor herumsteht. Sie spielen nicht. Larissa meldet dies über die Ohrstöpsel an das Team. Kuraiko fragt, ob das denn nicht ein VIP-Bereich ist.

„Nein, da sind jede Menge Leute. Nach VIP sieht das nicht aus.“ gibt Larissa durch.

Also macht sich die kleine Gruppe auf den Weg in den in den zweiten Stock. Hier stehen jede Menge Arcade-Automaten herum und überall sind verschiedene Leute am daddeln. Asrael hakt Kuraiko auf deren Wunsch unter, die sich wie ein Kind im Naschladen umschaut. Als sie eine Donky-Kong-Maschine entdeckt, reißt sie sich los und spielt an dem Gerät herum, bis sie in den Bereich des High-Score kommt. Die anderen Beiden können nur daneben stehen und zusehen, wie die Score-Zahl immer weiter klettert. Im siebten Level kackt sie aber ab und muss von vorne anfangen.

Asrael sieht einen der Jungs nach einiger Zeit auf die Drei zukommen. Er drückt sich erst etwas, dann wispert er dem Engel zu: „Wollt Ihr nicht rüber kommen?“ Er macht auf dem Absatz kehrt und geht zu seinen Kumpanen am „Space-Invader“ zurück. Gerade hat Kuraiko wieder einmal alle Leben verloren und wird von dem Dudeln des Automaten zum Geld nachstecken aufgefordert. Leider ist Larissas Durchsage zu zaghaft und auch Saphira und Asrael bringen nur ein „Lass uns bitte mal weiter gehen!“ hervor.

Schwupp, ist neues Geld im Automaten und ohne einen Blick zur Seite beginnt Kuraiko wieder auf den Knöpfen herumzuhämmern. Ihre beiden Begleiter überlegen, wo die Stromleitung zu dem Automaten ist, um dem Spuk ein Ende zu bereiten, aber sie finden sie nicht.

Als Heinrich mitbekommt, dass Kuraiko gerade in ihrer Spielsucht versunken ist, schimpft er durch den Kommunikator, dass Asrael und Saphira sie nun endlich von dem Automaten trennen sollen. Beherzt packen sie die kleine Japanerin und ziehen sie mit aller Kraft von den Tasten weg. Mit Gejammer und nach allem packenden Händen versucht sie sich an dem Automaten festzuhalten, muss aber schließlich aufgeben und wird von ihren beiden Begleitern nun endlich zu dem „Space-Invaders“-Gerät und der wartenden Rächer-von-Livorno-Gruppe geschleift.

„Der läuft Dir nicht weg!“ schimpft die Mutantin.

„Doooch!“ mault Kuraiko.

„Wir gehen nachher wieder hin!“ versucht Asrael die Asiatin zu besänftigen.

Als unsere Helden sich der Gruppe nähern, greift einer der jungen Männer hinter den Automaten und entriegelt eine verborgene Tür. Das Gerät rutscht nach vorne, so dass ein Spalt zum Hindurch schlüpfen entsteht. Die Jungs verschwinden einer nach dem anderen in dem Spalt.

Saphira folgt den jungen Männern ohne zu zögern hinter den Spielautomaten. Sie zieht die noch immer jammernde Kuraiko weiter hinter sich her.

Als sie endgültig durch die Geheimtür zu verschwinden droht, ruft die noch in die letzte Kamera, die sie sehen kann: „Larissa, war nett, Dich kennengelernt zu haben. Heinrich, es war ein schönes Leben. O´Nunu, Du bist super, mach weiter mit der Musik!“ Dann hat Asrael sie durch den Spalt gedrückt und verschwindet auch aus dem Sichtfeld der Überwachung.

„Ich möchte behaupten, das ist keine gute Idee!“ stellt Larissa vor ihren Bildschirmen trocken fest. Sie versucht die verschiedenen Kameras anzuwählen, um eventuell doch eine Aufnahme von der anderen Seite der Wand zu entdecken.

„Gibt es dort Kameras?“ fragt Heinrich aus seinem Auto vor dem Haus.

„Nein! Ich sehe nichts!“ schimpft Larissa nun.

Heinrich betrachtet seine Alphasense. Dann steigt er aus dem Wagen, versucht das Sturmgewehr unter seinem Mantel zu verbergen und stiefelt in das Gebäude.

Saphira, Kuraiko und Asrael sind in einem kurzen Gang. Durch eine Tür kann man in einen getäfelten Raum sehen. Man kann einen Schreibtisch und dahinter einen leeren Sessel mit rotem Samt bezogen erkennen. Vor dem Schreibtisch stehen zwei fein gearbeitet Holzstühle.

Larissa hat sich die letzte Kamera, die nun den vorgerückten Spielautomaten zeigt, auf den großen Bildschirm gezogen, schaut aber immer wieder auch auf die anderen Bilder, um die Bewegung von Sicherheitsleuten zu bemerken. Aber niemand scheint sich an den Ereignissen zu stören. Nur der große Alpha mit dem langen Gegenstand in seinem Mantel geht zielstrebig auf die Geheimtür zu. Niemand folgt ihm.

Asrael, Saphira und Kuraiko schauen nun verwirrt in den Raum.

„Wollten sie uns nicht Informationen geben?“ fragt Asrael leise.

„Ja, ich weiß auch nicht, was das soll!“ mault Kuraiko.

Als sie über die Schwelle in den Raum gehen, rollt der Spielautomat wieder in seine Lücke zurück. Mit seiner großen Pranke packt Heinrich das Gerät und hält es fest. Er drückt sich in die Spalte, bevor der Automat die Lücke schließt. Auch er ist nun in dem kurzen Gang.

Die sieben jungen Männer stehen mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor der Wand neben der Tür, so dass man sie nicht gleich sehen konnte. Sie schauen die drei Helden herausfordernd an. Hinter dem Sessel flackert ein Bildschirm auf und man kann die von hinten beleuchtete Silhouette eines Mannes erkennen.

„Herzlich willkommen!“ begrüßt die Stimme sie.

„Danke!“ Kuraiko kann einen gewissen Sarkasmus in der Stimme über den dramatischen Auftritt nicht ganz verbergen.

„Und mit wem haben wir das Vergnügen?“ fragt Saphira freundlich.

„Mit mir!“ kommt die kurze Antwort aus dem Bildschirm.

„Na dann, Guten Tag Herr Mir!“ gibt Saphira trotzig zurück.

„Mir ist aufgefallen, dass Ihr Nachforschungen anstellt. Zu einer Meinungsverschiedenheit.“

„Nachforschungen zu einer Meinungsverschiedenheit? Da müsst Ihr schon etwas genauer werden.“ spottet Kuraiko. „Ich arbeite für das Propagandaministerium. Ich stelle den ganzen Tag Nachforschungen über alles Mögliche an. So viele Meinungsverschiedenheiten, so viele Scharmützel... Das ist schwierig.“

Der Mann im Bildschirm schweigt einen Augenblick. „Es geht um ein kleines Dorf in dem ein Massaker stattgefunden hat!“ erklärt er dann.

Larissa souffliert durch die Sprechgeräte: „Ihr müsst völlig entsetzt tun. - Nein, wer macht denn sowas!“ schlägt sie vor.

„Ich heiße zwar nicht Hase, aber ich weiß trotzdem nicht, was sie meinen. Klären Sie uns auf!“ fordert Saphira den Schattenmann noch einmal zu klaren Worten auf.

„Es geht um das Dorf Livorno.“ setzt der Schattenmann seine Rede fort. „Ihr wollt sicher genau so wie wir, das dieses Verbrechen aufgeklärt wird. Aber das will das Konsortium nicht.

„Ach, echt. Komisch. Da sind wir ja noch gar nicht drauf gekommen!“ spottet Larissa in die Sprechgeräte.

„OK, bisher habe ich noch nichts gehört, was mich dazu motivieren sollte, mich auf Ihre Seite zu schlagen. Ich arbeite für das Alpha-Konsortium, auch wenn ich eine neutrale Stelle bin.“ Kuraiko wird nun langsam ungehalten. „Aber, geben Sie mir ein bisschen mehr außer abgeklemmtes Gejammer. Etwas mehr brauche ich schon.“

„Nun gut. 300 – getötete Zivilisten, ausgelöst bzw. getötet durch eine Einheit des Alpha-Konsortiums.“

„Weiter!“

„Dieses Verbrechen ist als großartiger Sieg für das Alpha-Konsortium gewertet worden, das ein Rebellenstützpunkt ausgelöscht worden ist.“

„Das ist der größte Blödsinn überhaupt!“ schimpft Kuraiko. „Wir haben bei unseren Nachforschungen nichts gefunden, dass es irgendeine Siegesfeier gegeben hätte. Im Gegenteil. Alle sind strafversetzt worden. Das ist sicher kein großer Sieg. Nicht wirklich!“ Sie wird nun ungeduldig. „So, weiter!“

„Wir wollen, dass sie bestraft werden!“ Der Schattenmann spricht immer noch ruhig und gelassen. „Und zwar jeder einzelne von ihnen!“

„Sind sie ja. Sie sind strafversetzt worden!“

„Strafversetzt!“ Jetzt wird er Schattenmann spöttisch. „Wir wollen keine Strafversetzung. Wir wollen sie hinter Gitter haben, oder dass sie zum Tode verurteilt werden.“

„Aha, und deshalb ballert Ihr einfach so in die Menge hinein? Das ist jetzt aber nicht besonders Justiz freundlich, oder? Meint Ihr wirklich, dass man jetzt die inzwischen zu Veteranen gereiften Leute noch zur Rechenschaft zieht? Nach dieser Aktion? Im Gegenteil. Ihr habt gerade dafür gesorgt, dass sich die Fronten geschlossen haben.“

„Ihr habt genau das Gegenteil von dem erreicht, was ihr vor hattet!“ fügt Saphira Kuraikos Rede hinzu.

„Wenn es noch irgendjemanden gab, der in diesem Konsortium auf Eurer Seite gewesen wäre, dann habt ihr ihn jetzt vom Gegenteil überzeugt. Man darf mit allem hier seinen Schabernack treiben, nur nicht sich gegen das Militär auflehnen. Das solltet Ihr wissen!“ Kuraiko ist nun nicht mehr zu bremsen. „In Sache Kriegshelden verstehen die überhaupt keinen Spaß.“

Die jungen Männer hatten die ganze Zeit steif den Reden gelauscht. Jetzt beginnen sie unsicher zu gucken.

„Offenbar habt Ihr Euch einen super Plan ausgedacht, aber nicht an die weiterreichenden Konsequenzen gedacht!“ Kuraiko schaut nun den Jungs an der Wand in die Augen. „Das Problem ist, Ihr braucht jetzt jemanden, der den Mist, den Ihr gebaut habt, wieder gerade rückt. Sehe ich das richtig.“ Sie spricht nun direkt mit den jungen Männern und ignoriert die Schattengestalt auf dem Bildschirm. Aus ihr kommt jetzt wieder die Präsenz hervor. Zwei der Jungen schauen nun unsicher zu ihren Kameraden.

O´Nunu meldet sich nun über das Sprechgerät: „Den Ort gibt es aber noch, oder? Leben da noch Leute? Kann das sein?“

Kuraiko gibt die Frage an die Jungs weiter.

„Das Dorf ist verlassen. Wir haben befürchtet, dass noch mehr passiert!“ stammelt nun einer der Jungs.

„Sei still!“ bellt der Schattenmann aus dem Bildschirm. „Ich will, dass sie bestraft werden!“ knurrt er leiser weiter.

„General Müller weiß, wer hinter dem Angriff steckt!“ gibt O´Nunu zu bedenken. „Wenn der die Leute ausfindig macht, ist auch der Rest platt!“

Kuraiko nickt zu der Bemerkung, die die Jungs natürlich nicht hören können. Sie überlegt und betrachtet den Bildschirm und seine Verkabelung. Dann steht sie langsam aus dem Holzstuhl auf und zieht am Bildschirm den Stecker.

„Nein!“ kommt noch ein entsetzter Schrei aus dem Lautsprecher, bevor das Bild zusammenbricht.

„Kennt Ihr den persönlich?“ fragt Kuraiko die jungen Männer nun lauernd.

„Ja, doch!“ kommt die stammelnde Antwort von mehreren der Jungs.

„Der stammt nicht aus Eurem Dorf, oder?“

„Äh, doch, doch!“ Ganz sicher scheinen sie sich nicht zu sein. „Er hat auch Familie bei dem Massaker verloren, wie wir alle jemanden dabei verloren haben!“

„Ich stelle Euren Verlust nicht in Zweifel. Und ihr habt auch mein ganzes Mitgefühl. Aber mal ehrlich. Der ist deutlich älter als Ihr. Und Ihr lasst Euch von ihm für einen Rachefeldzug einspannen, bei dem Ihr den Arsch riskiert und er zuhause sitzt, oder wie muss ich das verstehen?“

Kuraiko beginnt nun den sieben Jungs fest ins Gewissen zu reden, ob sie noch nie über die Gesamtsituation nachgedacht haben. Ihre verbliebenen Verwandten sind irgendwo hoffentlich in Sicherheit.Aber nach dem Attentat werden die überlebenden Offiziere alles versuchen, um sich ihrerseits zu rächen. Und je mehr Zeit vergeht, desto mehr Maschinerie können die Militärs in Bewegung setzen, um die Geflohenen ausfindig zu machen und nun wirklich Rebellen auszulöschen.

Einem der Jungs wird es zu unangenehm. Er versucht sich Richtung Tür zu drücken.

„Stopp!“ brüllt Kuraiko. „Bleib hier, sonst bist Du tot!“

„Aber ich muss...“

„Glaubst Du, ich bin alleine gekommen. Wir arbeiten für das Konsortium.“

Der Junge zögert einen Augenblick, dann versucht er in den Gang zu huschen, wo er direkt in Heinrichs Alphasense schaut. Man hört noch ein verstörtes „Oh!“, dann kracht der Schuss und verteilt den Kopf an der gegenüberliegenden Wand.

Geschockt bleiben die sechs verbliebenen Jungs an der Wand stehen und starren auf das Spritzmuster.

„Ich hatte Euch gewarnt!“ Knurrt Kuraiko. „Danke Heinrich!“ flüstert sie in das Sprechgerät.

„Gerne!“ grunzt der bullige Alpha.

„Und wo finden wir nun Euren Kommandanten? Seht zu, dass Ihr Eure Familien wirklich in Sicherheit gebracht bekommt, bevor die Offiziere ihre Macht ausspielen!“ setzt Kuraiko ihre Rede zu den Jungs fort.

„Er ist im Lagerhaus. Ihr kennt es. Ihr hatten uns bis dorthin verfolgt!“ platzt es nun aus einem der Jungen heraus.

„Das Etiketten-Lager!“ stellt Heinrich wütend fest. „Habe ich es doch gewusst!“

„Alle mitbekommen?“ fragt Kuraiko in das Sprechgerät.

„Abrücken!“ ordert Heinrich und nimmt Saphira und Asrael mit aus dem Geheimraum. O´Nunu packt ihr Scharfschützennest zusammen und begibt sich in den Hinterhof. Larissa schaltet ihre Überwachung auf Automatik und greift sich ihren Rucksack. Dann geht sie aus dem Haus und entleiht das nächste Motorrad, was sie finden kann.

Heinrich stapft mit der Alphasense aus dem Gebäude und ordert Asrael durch den Hinterausgang, damit er schon mal zur Halle vorfliegt. Er hatte sein Schwert bei O´Nunu zurückgelassen. Die bringt es nun mit ihren Sachen in den Hinterhof und hält es einfach hoch. Der inzwischen getarnte Reborn erhebt sich in die Luft und greift es im Vorbeifliegen, bevor er sich über die Dächer auf den Weg zum Lagerkomplex macht.

Heinrich ist mit Saphira in den Wagen gestiegen und fährt um das Haus um dort O´Nunu einzusammeln.

Kuraiko hat etwas gewartet, bis Ruhe eingekehrt ist. Dann schaltet sie ihr Sprechgerät ab und möchte von den Jungs ihre ganzen Geschichten hören. Aber vorher sollte man unbedingt diesen Ort verlassen, bevor die Offiziere ihre Verbindungen spielen lassen haben und den Attentätern auflauern.

03.11.2017

Kuraiko nimmt die sechs überlebenden Jungs der „Rächer von Livorno“ und verlässt mit ihnen das Versteck und das Gebäude. Sie steigen dutzende Male in verschiedene U-Bahnen und Busse und versteckt sich mit ihnen in dem schwer beschädigten Ganghaus am Stadtrand, wo der Rack-Werfer reingekracht ist. Es fallen keine Verfolger auf. Unterwegs hört sie sich die ersten Geschichten der Jungs an.

Sie berichten übereinstimmend, dass sie noch sehr jung waren, als das Massaker stattfand. Alle haben ein bis zwei Elternteile verloren und natürlich auch andere Verwandte. Sie wurden von einem Mann zwischen 50 und 60 Jahren vor 10 Jahren aufgesucht. Er hat sie überredet, sich dem Rachefeldzug anzuschließen. Untereinander haben sie sich erst vor einige Wochen kennengelernt. Sie sollten sich nicht verraten können, falls jemand auffliegt. Eigentlich sollten sie Neu-Berlin längst verlassen haben, aber das hat nicht geklappt. Sie sollten sich nach der Tat verteilen und von Fahrzeugen abgeholt werden. Die sind aber nicht gekommen. Als sie einen neuen Treffpunkt verabreden wollten, hat man sie statt dessen zum Spielclub bestellt, um ihre Verfolger dort einzuschüchtern. Da muss Kuraiko lachen. Nach dem Eindruck, den die kleine Asiatin schon unbewaffnet auf die Jungs beim Attentat gemacht hatte, ist das sehr naiv.

Sie schauen verlegen. Sie wollten halt keine Unschuldigen verletzen!

„Das ist sehr löblich. Deshalb sind wir ja auch jetzt hier unterwegs.“ baut Kuraiko die Jungs wieder ein wenig auf. „Und nun?“

„Wir sollen jetzt endlich abgeholt werden!“

„Aber Ihr habt Euer Ziel, die Täter auszulöschen, verfehlt!“

„Wir haben immer nur getan, was man uns aufgetragen hat. Es hörte sich ja auch alles logisch an!“ Die Jungs werden immer niedergeschlagener.

„Wir werden sehen!“ meint die Asiatin und zieht ihr Handy um zu O´Nunu Kontakt aufzunehmen. Da die Primal kein eigenes Telefon hat, versucht sie es über Asrael...

Asrael ist zum Lagerkomplex vorausgeflogen und kommt nun dort an. Der Ort ist still und wirkt verlassen. Er landet auf dem Dach des Lagerbereiches der Druckerei und schaut durch eines der Oberlichter. Im Lagerhaus sind 11 Leute in Kampfpanzerung und mit Sturmgewehr dabei, sich hinter den Regalen in Deckung zu bringen. Ein alter Mann mit Glatze, dessen linke Hand offensichtlich künstlich ist, scheucht die 10 anderen in die Positionen. Fünf richten sich auf das Haupttor aus und je zwei gehen in den hinteren Bereich vor den beiden Hintertüren in Stellung. Ein Kämpfer bleibt zwischen den beiden Gruppen, um jeweils zu unterstützen. Als alle Kämpfer in ihren Stellungen eingerichtet sind, zieht sich der Kahlkopf in das Bürokabuff zurück und schließt die Tür.

Asrael berichtet den restlichen Leuten im Auto, die noch unterwegs sind. Zum Schluss fragt er, ob er schon mal die Dachluke öffnen darf.

"Negativ!" blockt Heinrich ab. Er überlegt kurz, dann meldet er sich bei Tannenberg, dass die Attentäter gefunden sind, und was der nun für Order hat. Tannenberg fragt, ob Heinrich genug Material hat, um sich selbst zu kümmern.

„Sie kennen meine Gruppe, General!“ antwortet er.

„Dann hätten Sie gerne Unterstützung oder schaffen Sie das alleine?“

„Wünschen Sie Gefangene?“

„Eliminieren Sie sie!“ antwortet Tannenberg kurz. „Wenn Sie Einen zum Verhör bekommen, gut. Ist aber nicht Bedingung! Wir wissen ja inzwischen, wer für die Anschläge verantwortlich ist.“

„Kollateralschäden am Gebäude sind aber nicht auszuschließen!“

„Ist zur Kenntnis genommen!“

Breit grinsend lenkt Heinrich das Auto erst mal zum Magazin und erklärt dem Mann am Tresen, dass er Material zur Erstürmung einer kleinen Festung benötigt. Als der Mann ihn erstaunt anschaut, verbessert er sich, dass es um die Türöffnung einer gesicherten Lagerhalle geht, mit Verteidigern unbekannter Bewaffnung.

Der Mann händigt ihm vier kleine Päckchen Plastiksprengstoff plus Zünder aus. Dann werden 4 Handgranaten, ein Spezialgewehr für die großen Geschosse und ein Granatwerfer mit Sprenggranaten (4m Radius) eingepackt.

Als er mit den Sachen in das Fahrzeug zurückkommt, hat er einen Plan. Zuerst wird das Tor mit dem Sprengstoff geöffnet. Und wenn sich die Verteidiger auf das Tor konzentrieren, werden durch die Dachluke die Granaten abgeschossen.

Larissa wird die Sprengung vornehmen. Asrael und Heinrich werden vom Dach aus durch die Luke feuern. Der Rest wird die Verteidiger durch das Tor beschießen. O´Nunu bekommt die Handgranaten kurz erklärt und dann übergeben.

Larissa ist mit dem geliehenen Motorrad vor dem Wagen der Gruppe am Gewerbehof. Sie stellt die Maschine in sicherer Entfernung zur Halle ab und wartet.

10 Minuten später erreicht auch das Fahrzeug von Heinrich den Gewerbehof. Es wird mit Abstand geparkt und entladen. O´Nunu schließt das Zufahrtstor zum Gewerbehof, damit niemand versehentlich in das Gefecht platzt. Dann huscht sie noch einmal über das bereits bekannte Gelände und schaut, ob nicht woanders noch Leute arbeiten. Es ist keiner da. Saphira bekommt von Heinrich die Alpha-Sense zum Schießen. Larissa werden der Sprengstoff und die Zünder ausgehändigt. Dann gehen alle auf ihre Posten und machen sich bereit.

In diesem Moment klingelt Asraels Telefon. „Kann ich O´Nunu sprechen?“ fragt Kuraiko. Der Reborn schaut sich hilflos um, da die Primal kein Telefon hat und ihm nichts einfällt, antwortet er kurz:„Die ist nicht hier!“, und legt auf.

Kuraiko schaut sich verwundert ihr Telefon an und legt es dann beiseite. „Vermutlich sind sie gerade im Gefecht.“ Sie wird es später noch einmal versuchen.

Nun erörtert Sie mit den Jungs noch mal die Beschreibung ihres Anführers. Sie sind ihm nie zusammen begegnet und haben ihn meist auch nur als Schattengestalt auf einem Bildschirm gesehen. Dann gleicht sie mit den Jungs Marios Beschreibung ab: 1,80m groß, weißes volles Haar, 50 Jahre / 1,60m groß, Glatze, 60 Jahre, fehlende linke Hand / 55 Jahre, 1,75m groß, schwarze Halbglatze. Die Jungs scheinen von drei verschiedenen Leuten unter dem Pseudonym Mario angeheuert worden zu sein.

Kuraiko sendet an die Mobiltelefone der Gruppe eine SMS mit der Warnung und der Beschreibung, das es wohl drei verschiedene Anführer geben könnte. Den Jungs war bisher auch nicht klar gewesen, dass sie verschiedene Marios getroffen hatten. Sie werden immer unsicherer, was ihre Mission angeht. Asrael kann auf jeden Fall bestätigen, dass der Einarmige hier das Kommando hat. Die anderen Beiden sind nicht zu sehen!

Heinrich klettert zu Asrael auf das 5 Meter hohe Dach hinauf. Er hat den Granatwerfer und 12 Granaten dabei. Sieht nicht elegant aus, er kommt aber an.

Larissa hat den Sprengstoff bekommen und macht sich daran, das Tor zu verminen. Dann nimmt sie den Auslöser und geht auch in Deckung. Heinrich gibt Anweisung, dass erst das Tor gesprengt wird. Dann soll Saphira mit der Alphasense in die Halle ballern. In dem Lärm geht hoffentlich das Aufbrechen des Dachfensters unter und Heinrich kann die Granaten auf die in Deckung liegenden Verteidiger abfeuern. Dann wird gekämpft nach Situation.

So nehmen alle ihre Posten ein und warten auf die Explosion.

Dann beginnt Larissa zu Zählen und löst die Explosion aus. Gleichzeitig zerschlägt Asrael die Scheibe des Oberlicht. Ratternd fällt das Rolltor herunter. Gleich zucken die ersten unsicheren Schüsse aus der Halle in die Dunkelheit. Sie treffen niemanden.



KAMPF



Kuraiko hat immer wieder auf Verfolger geachtet, aber niemanden entdeckt. Die Jungs sind inzwischen so fertig, dass sie vorschlagen, sich den Behörden zu stellen. Kuraiko ist über die Naivität entsetzt.“Glaubt ihr wirklich, dass ihr so eine Chance habt. Wir sollten überlegen, ob Ihr Eure Familien in Sicherheit bringen könnt.“ schlägt sie vor.

„Die sind tot!“ jammert einer der Jungs. „Der Alpha hat ihn erschossen!“ Der von Heinrich getötete Attentäter war wohl der einzige noch lebende Verwandte des jungen Mannes.

Kuraiko zieht ein Gesicht.

„Aber sich Stellen bringt auch nichts. Ich habe da schon eine Idee. Es muss Euch nur klar sein, dass Ihr nie wieder in das Alpha-Konsortium zurückkehren dürft. Es darf niemals herauskommen, dass ich Euch geholfen habe.“ Sie schaut die Jungs streng an. Die nicken leise. „Ich muss nur meine Gefährtin erreichen. Passt auf, dass uns niemand verfolgt hat, während ich telefoniere!“ Sie versucht noch mal die Gruppe anzurufen.

Das Lagerhaus ist befriedet. Die Toten werden zusammengetragen und in einer Reihe ausgelegt. In den Trümmern finden sie die Leiche des Marios.

Da klingelt Asraels Telefon. Als Kuraiko nach O´Nunu fragt, reicht der Reborn der Primal das Telefon und hält es ihr an das Ohr.

„Hallo O´Nunu, Du erinnerst Dich doch bestimmt an das Haus, was wir vor einiger Zeit in die Luft gejagt haben? Sind welche von Deinen Leuten in der Nähe?“

Die Primal weiß von einem Jäger-Camp, dass etwa 3 Kilometer von der Stadt entfernt in einer Ruine ist, die wie ein heulender Wolf aussieht. Sie kann ihr eine grobe Beschreibung geben. Außerdem fordert sie sie auf, in den Ruinen einen bestimmten Trommelrhythmus zu trommeln. Die Jäger würden dann kommen. Kuraiko möchte am Telefon nichts von ihren Plänen erzählen. Aber sie wird Essen mitbringen.

Vorsichtig schleichen sich Kuraiko und die sechs Jungs in die Dunkelheit hinaus bis zu der beschriebenen Ruine. Dort findet sie einen Baumstumpf, der wohl als Trommel bereit steht. Sie beginnt den Rhythmus zu trommeln.

Es dauert eine Stunde, bis einige vermummte Gestalten auftauchen und sich vorsichtig vor Kuraiko aufbauen.

„Wer Du bist? Was Du willst?“ fragt der Anführer. Kuraiko erklärt ihm, dass sie von O´Nunu hier hergeschickt wurde um für die sechs Jungs ein Versteck zu finden. Sie möchte sie den Jägern mit zum Stamm geben. Als Tauschpreis bietet sie die Arbeitskraft der jungen Männer an, bis sie und O´Nunu zum Stamm kommen können und alles aushandeln. Die Snowhounds sind in O´Nunus Namen bereit, die Jungs aufzunehmen.

Kuraiko hat von O´Nunu einen Primal-Namen bekommen, mit dem Sie sich nun vorstellt. Ihr ist nicht klar, das er „Schlitzaugen-Frau mit Rosa“ heißt. Maru, der Anführer, fragt sie noch etwas über die Verfolger und die Umstände aus, dann lässt er Felle bringen, in die die Jungs eingewickelt werden. Sie bekommen von ihr noch eine Benimmpredigt, bevor sie sich verabschiedet. Die Jungs sind ihr dankbar für die Rettung aus der Alpha-Stadt.

„Hoffentlich können wir uns revanchieren!“ meint einer von ihnen.

„Wir sehen uns wieder, wenn ich mit meiner Übersetzerin zum Verhandeln komme.“ Dann macht sie sich auf den Rückweg in das Haus. Von dort ruft sie über Asrael wieder O´Nunu an und verabredet sich zum Treffen.

In diesem Moment schaltet sich Heinrich ein. Er braucht noch einen Bericht von dem erfolgreichen Kampf für seine Akten. Also macht Kuraiko sich auf den Weg zum Lagerkomplex.

Die anderen haben inzwischen die Leichen aufgereiht und begutachten sie. Es ist nur einer der älteren Anführer bei den Toten. Der Rest sind alles junge Leute. Es wurde also nur, aber definitiv, einer der drei Anführer getötet.

Dann wird die Lagerhalle noch einmal sorgfältig durchsucht. Von dem Büro ist nichts mehr übrig. Aber darunter ist eine Bodenklappe, in der weitere Sturmwaffen aus Troika gelagert sind. O´Nunu fragt Heinrich, ob man diese Waffen wirklich abgeben will oder für später aufheben. Heinrich rümpft die Nase über den Russen-Kram.

„Habt Ihr nicht gesehen, wie ineffektiv sie sind!“ brummt er.

O´Nunu und Saphira schauen auf ihre schweren Wunden und sind anderer Meinung.

„Macht damit, was ihr wollt!“ winkt er dann ab. Also wird O´Nunu sie in einem Primal-Lager verstecken. Sie packt sie sorgfältig zusammen.

Dann kommt Kuraiko und schaut sich ebenfalls die Toten an.

„Das ist aber nur einer der drei Marios!“ stellt sie fest.

„Ja! Die anderen schnappen wir auch noch!“ meint Heinrich. „Aber jetzt möchte ich die Sache erst einmal zu einem Abschluss bringen!“ Er will die toten Attentäter Von Tannenberg präsentieren und den Lohn einfegen. Kuraiko macht Fotos und es werden einige Kampfszenen nachgestellt. Dann verständigt Heinrich das Hauptquartier um die Leichen abholen zu lassen. O´Nunu hat sich ihr Paket geschnappt und verlässt damit die Stadt in Richtung einer geheimen Primal-Höhle, wo sie die Waffen gut verstaut und versteckt.

Die anderen sind mit dem Einsatzkommando in das Hauptquartier zurückgefahren und werden von Von Tannenberg empfangen. Am nächsten Tag wird Heinrich feierlich zum Unterfeldwebel befördert und erhält einen Orden. Auch die anderen werden geehrt. Tatsächlich bekommt sogar die Primal einen Orden überreicht. Larissa bekommt das Angebot in die Innere Sicherheit zu wechseln und wird zur ALS-Kriminal-Assistentin. Gerne nimmt sie das Angebot an. Sie wird in die Abteilung von Lt. Svenson versetzt. Ob der das wohl eingefädelt hat?

EP: 30, 5.000,- Prämie, Fame 3 Punkte Alpha-Konsortium/1 Punkt allgemein.

15.12.2017

Der eigentliche Auftrag ist nun soweit erledigt – zumindest offiziell. Der Gruppe ist aber bewusst, dass die Jungs noch bei den Primal warten und zwei Anführer der Attentäter irgendwo frei herumlaufen.

Kuraiko und O´Nunu machen sich auf den beschwerlichen Weg zu den Zelten des Primal-Stammes von O´Nunu. Der ist nicht so leicht zu finden, aber die Primal kennt die Zeichen und findet ihre Leute. Es ist Abend, als sie in das Versammlungszelt des Ältesten gebracht werden.

Der Häuptling begrüßt seine Botschafterin in der Welt der Unvollkommenen. Die Geschenke werden abgenommen und man setzt sich um das Feuer. Die Schamanin, fünf Älteste und die sechs Jungs sind ebenfalls anwesend. Der Häuptling freut sich, sie zu sehen, und fragt, ob sie nun bleiben wird. Die junge Primal meint, sie wird wieder gehen, da es noch einiges zu Tun gibt und sie nur so an die Tauschmünzen kommt, für die sie die Geschenke besorgen kann.

„Können wir was für Dich tun?“

„Ihr habt die Stadtmenschen für meine Begleiterin aufgenommen. Haben sie sich gut benommen?“

„Sie bemühen sich. Sie müssen noch viel lernen!“

„Sie sind ja auch noch jung.“ meint O´Nunu. Dann fragt sie, ob die Jäger vielleicht die Stammesangehörigen der sechs Jungs gesehen haben. Sie kommen aus dem Süden und sind zum Neu-Berlin-Stamm gekommen um sich wegen einer Sache aus der vorherigen Generation zu rächen. Die Kriegshäuptlinge dieses Rachefeldzugs werden noch gesucht. Bisher ist nur einer erwischt worden, zwei sind noch auf der Flucht. Sie könnten nach Süden oder nach Osten gegangen sein. Wenn sie gefunden würden, würde der Neu-Berlin-Stamm sich sicher erkenntlich zeigen. Sie gibt die Beschreibung der beiden verbliebenen Marios bekannt.

Die Ältesten fragen nach, ob der Rachefeldzug denn gerecht ist. O´Nunu fragt Kuraiko nach ihrer Einschätzung. Die berichtet, dass es in dem Südlanddorf bei einer Feier der Nord-Alphas wohl ein Missverständnis oder einen Zwischenfall gab, der eine Schießerei ausgelöst hat, die das halbe Dorf ausgelöscht hat. Wenn es nicht die Schuld der Nord-Alphas gewesen wäre, hätten die Kommandanten sie damals nicht alle strafversetzt. Auf der anderen Seite habe sie ja trotzdem ihre Karriere gemacht. Die Schuld muss also nicht allzu schwer gewesen sein. Aber genau weiß man es nicht, die Akten konnte man noch nicht einsehen.

Kuraiko hat sich aber entschlossen den sechs Jungs zu helfen, da sie nichts damit zu tun haben. Die drei Anführer haben sich auf jeden Fall hinter den Jungs versteckt und schön aus der Schusslinie gehalten. Sie betrügen mit ihrer Identität und betreiben Spielchen. Es kann sich also genauso gut um eine Intrige innerhalb der Alphas handeln oder von Troika initiiert worden sein. Sie möchte die Jungs gerne in den Süden gebracht haben, damit sie von niemandem gefunden werden.

„Seid Ihr eigentlich auch gechippt?“ fragt sie nun die Jungs. Die zucken mit den Schultern. Kuraiko packt ein Lesegerät aus und prüft sie. Tatsächlich gibt es ein Signal.

„Die müssen raus!“ verkündet sie den ängstlich dreinschauenden Jungs. Sie verpasst den sechs Chips eine Psiladung, dass sie ausbrennen. Für einen Chip braucht sie zwei Ladungen. Dann wendet sie sich wieder an den Häuptling und die Ältesten, ob sie nun in die Primalzone nach Süden gebracht werden können. Sie will auf keinen Fall die Primals in Gefahr eines Rachefeldzuges der Alphas bringen.

O´Nunu übersetzt Kuraikos Vortrag auf Primal für die Mitglieder der Versammlung und klärt, dass es bisher nicht klar ist, wer hier der Böse ist, die sechs jungen Krieger sind es auf jeden Fall nicht und sollten in Sicherheit gebracht werden. Warum nach so langer Zeit erst die Rache gefordert wird kann nur geklärt werden, wenn man die zwei verbliebenen Kriegshäuptlinge findet und ausfragt.

Der Häuptling und die Ältesten nicken einander zu und O´Nunu und Kuraiko sind erst einmal entlassen. Man wird sich beraten. Die beiden Frauen gehen erst zu O´Nunus Familie, wo man noch einen schönen Abend mit Essen und vielen Geschichten hat. Dann schlafen sie im Gästezelt.

Der neue Tag bricht im Lager der Primals an. Die Ältesten haben sich beraten und werden die sechs jungen Krieger auf verschiedene Siedlungen im Süden verteilen. Außerdem haben sie beschlossen O´Nunu mit einem Fetisch auszustatten. Sie wird von der Schamanin bei Seite gebracht und die überreicht ihr einen handtellergroßen ovalen Bernstein, mit dem sie ihren Körper verlassen kann um mit ihrem Geist auf Reisen zu gehen. Dazu muss sie sich den Stein auf die Brust legen und ihn anrufen. Ihr Körper bleibt dann wie tot zurück und ihr Geist kann auf Forschungsreise gehen. Der Stein funktioniert nur einmal, dann muss er von der Schamanin wieder aufgeladen werden. Damit werden die beiden Frauen auf den Heimweg in die Stadt entlassen.